St.-Jakobshalle-Direktor Thomas Kastl
«Mein Herz sagt, es steht 51 zu 49 für Basel»

Er spürt eine enorme ESC-Euphorie in Basel: Thomas Kastl, Direktor der St. Jakobshalle Basel. Blick erzählt er, wieso der Song Contest ins Dreiländereck soll.
Publiziert: 02.08.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2024 um 07:34 Uhr
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Thomas Kastl, Direktor der St. Jakobshalle, spürt viel Euphorie in Basel.
Foto: STEFAN BOHRER
Benno Tuchschmid
Benno TuchschmidCo-Ressortleiter Gesellschaft

In Thomas Kastls (63) Büro hängen 500-Veranstaltungs-Badges an der Wand. Mit so vielen Events hat er in der St. Jakobshalle zu tun. Seit 16 Jahren leitet er die Halle, zuvor war er auch Manager der Schweizer Kickbox-Legende Andy Hug (1964–2000). Seine Prognose zum ESC-Showdown? «Mein Bauch sagt, das Rennen ist ausgeglichen. Mein Herz sagt, es steht 51 zu 49 für Basel.» Was spricht denn aus seiner Sicht für den Konkurrenten in Genf? «Wenn es um schiere Grösse geht, haben sie mehr zu bieten.» 

Kastl begann sich schon vor Nemos Sieg mit dem ESC auseinanderzusetzen. Genau wie seinen Genfer Kollegen Claude Membrez machten ihn die Buchmacher hellhörig. «Meine Hallen-Direktoren-Kollegen in Europa sagten mir, dass man die Wettquoten ernst nehmen müsse». 

Immer wieder Diskussionen wegen der Decke

Als Thomas Kastl durch die schmucke St. Jakobshalle führt, findet gerade die jährliche Bauwerkskontrolle statt, die keinen Zusammenhang mit dem ESC hat. Gewichte hängen an der Decke. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Denn immer wieder ist die Deckenlast des St. Jakobspark ein Thema. «Spielt für den ESC aber überhaupt keine Rolle», sagt Kastl. 95 Prozent aller Hallen in Europa bräuchten für die schweren Requisiten einer ESC-Show verstärkende Gerüste, die am Boden installiert werden, das sei völlig normal. 

Per Handy schaltet Kastl die Lichter in der Halle an. Die Sitze glänzen bläulich, gleissendes Licht strahlt Richtung Decke. «Für mich persönlich wäre es die Krönung meiner Karriere, den ESC hier zu haben.» Kastl hatte nebst grossen Sportevents auch schon Stars wie Rihanna oder Rammstein hier – oder den Dalai Lama. «Basel hätte den ESC echt verdient», sagt Kastl. Es vergehe kein Tag, an dem in seinem Team von rund 30 Festangestellten nicht über den ESC gesprochen werde. «Die Euphorie ist gross. Bei uns und in der ganzen Stadt.» Ein Beispiel? Er bekomme aus verschiedenen Departementen E-Mails mit der Frage: Was können wir tun? Kastl lacht und sagt: «Das bin ich mich nicht gewohnt. Ich habe noch keine Stimme gegen den ESC gehört.»

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