Vor vier Monaten wurde Boris Becker (55) aus dem Gefängnis entlassen und aus seiner Wahlheimat England ausgewiesen. Laut «Bild» soll der Deutsche nun wieder bei Mama Elvira (87) eingezogen sein. In einem offiziellen Schreiben heisst es, dass Becker dort «vorübergehend wohnhaft» ist.
Stellt sich die Frage: Wohnt der Ex-Tennis-Star wirklich wieder bei seiner Mutter oder gibt er das Elternhaus in Leimen lediglich als Wohnadresse an, um steuerrechtlich zu profitieren? Steuer-Expertin Michaela Mumm von Oldenburg hat eine Vermutung.
Gegenüber «Bild» erklärt sie: «Der Hintergedanke dabei ist offensichtlich: Die Freundin betreibt ein Geschäft quasi als Strohmann.» Becker erhalte von Lilian de Carvalho Monteiro (33) ein Einkommen, das unterhalb der Pfändungsgrenze liegt, sodass eine Zwangsvollstreckung oder Pfändungsmassnahmen gegen ihn nicht möglich sei.
So viel kassierte Becker für TV-Interview
BFB Enterprises Limited heisst die Firma von Beckers Freundin. Dorthin soll unter anderem auch die Gage von seinem ersten Interview nach der Haftentlassung mit TV-Sender Sat.1 geflossen sein, die sich auf rund 500'000 Franken belief. Seine Freundin könne Becker dann kleine Beträge auszahlen, die er in Deutschland versteuern muss.
Muss sich Becker jetzt eine bestimmte Mindestzeit beim angegeben Wohnort aufhalten? Nein. Mumm von Oldenburg fügt an: «Es gibt keine gesetzliche Regelung in Deutschland, die eine Mindestanzahl von Tagen festlegt, die man in einer Gemeinde oder Stadt verbringen muss, wenn man dort gemeldet ist.» (fmü)