Aryana Sayeed (36) beruhigt ihre Fans auf ihrem Instagram-Profil. Die Afghanin, die mit ihrer Musik Millionen von Menschen weltweit erreicht, musste wegen der Machtübernahme der Taliban aus ihrer Heimat Kabul fliehen. «Ich habe in einem meiner letzten Interviews gesagt, dass ich die ‹letzte Soldatin, die ihr Heimatland verlässt› sein werde. Genau das ist jetzt passiert», schreibt Sayeed zu einem Foto.
Darauf ist sie mit ihrem Manager und Lebenspartner Hasib Sayed mit Maske in einem Militärflugzeug voller Flüchtlinge zu sehen. Als Ort gab sie Doha in Katar an, von dort sei nach ihrer Flucht aus Kabul weiter nach Istanbul geflogen. «Ich danke euch aus ganzem Herzen für all eure Gebete und all die Nachrichten von Leuten, die sich Sorgen wegen meiner Anwesenheit in Afghanistan gemacht hatten. Mir geht es gut, ich bin am Leben und nach ein paar unvergesslichen Nächten habe ich endlich Doha erreicht», schreibt Sayeed. «Wenn ich nach Hause komme und meine Gedanken aus dieser Welt des Schocks zurückkehren werde, werde ich viele Geschichten mit euch teilen.»
Zweite Flucht aus Afghanistan
Aryana Sayeed ist eine der berühmtesten Afghaninnen überhaupt. Sie ist nicht nur wegen ihrer Musik bekannt, sondern war in Afghanistan auch viele Jahre als Moderatorin tätig. So sass sie unter anderem in der Jury der afghanischen Version von «The Voice». Sayeed lebt in Istanbul, hatte aber in Kabul ihren Zweitwohnsitz. Von dort musste sie nun laut ihrem Post fliehen. Zuvor verliess ihre Familie das Land schon einmal, als Sayeed acht Jahre alt war. Während dem afghanischen Bürgerkrieg floh ihre Familie über Pakistan und machte dabei auch einen Zwischenhalt in der Schweiz. In London liess sich die Familie schliesslich nieder. Nach ihrem Durchbruch kehrte Sayeed oft nach Afghanistan zurück.
Sayeed engagierte sich in ihrem Heimatland auch politisch und sprach sich unter anderem stark für Frauenrechte aus. Durch die Taliban, die das Land jetzt wieder im Griff halten, drohte ihr deshalb besonders viel Gefahr. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Sayeed zuvor, dass sie wegen ihrer Musik und Meinungen schon zuvor oft mit dem Tod bedroht worden sei. (klm)