Ghislaine Maxwell (60) ist in fünf von sechs Anklagepunkte schuldig. Dies beschloss die Jury in dem Gerichtsfall am Mittwoch in New York. Obwohl das Strafmass noch nicht genau feststeht, muss die Ex-Freundin des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953–2019) wohl den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen. Maxwells Anwälte haben angekündigt, dass sie in Berufung gehen werden.
Während die Opfer der High-Society-Lady jubeln, soll das Urteil vor allem bei einem grosse Angst auslösen: Prinz Andrew (61). Der Royal war jahrelang eng mit Epstein und Maxwell befreundet – und muss sich in ihrem Fahrwasser selbst gegen Missbrauchsvorwürfe wehren. Das Epstein-Opfer Virginia Roberts Giuffre (38) hat eine Zivilklage gegen Andrew eingereicht. Sie sei als Minderjährige von dem Milliardär mehrmals zum Sex mit dem Royal gezwungen worden.
Schuldspruch hat «Furcht ausgelöst»
Maxwell ist nun bereits die zweite enge Freundin von Andrew, die im Zusammenhang von sexuellem Missbrauch von Kindern ins Gefängnis muss. Die Anwälte des Prinzen haben laut dem «Mirror» noch gestern Nacht ein Notfall-Meeting einberufen. Das Urteil im Maxwell-Fall soll bei den Anwälten Angst auslösen, da es weitaus schwieriger sei, einen Schuldspruch in einem strafrechtlichen Fall zu erwirken als bei einer Zivilklage. Dass Maxwell dennoch schuldig gesprochen wurde, könnte ein Indiz sein, dass Giuffre Roberts mit ihrer Klage gegen Andrew gute Chancen haben könnte.
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Und noch etwas soll Andrews Juristen-Team Angst machen: Sollte die Berufung von Maxwell scheitern, könnte sie Zeugenaussagen gegen ein geringeres Strafmass tauschen. «Der Schuldspruch könnte eine sehr schlechte Nachricht für Prinz Andrew und andere High-Society-Männer sein, die mit Ghislaine und Epstein befreundet waren», sagt eine Quelle, die mit dem Fall zu tun hatte, zu «The Sun». «Maxwell besitzt zweifellos Informationen, die der Staatsanwaltschaft in anderen Fällen helfen könnten. Wenn sie sich dazu entscheidet, zu kooperieren, könnten ihre Aussagen fatal sein. Sie war jahrelang Epsteins rechte Hand. Stellen sie sich vor, was sie alles weiss?»
Andrews Anwälte kämpfen derzeit darum, dass die Klage von Giuffre Roberts abgelehnt wird. Da das Epstein-Opfer in Australien lebt und Andrew in Grossbritannien, argumentieren sie, dass die USA keine Zuständigkeit in dem Fall besitze. Am nächsten Dienstag wird ein Richter darüber entscheiden. (klm)