Hatte Prinz Andrew (61) 2001 mit einer 17-Jährigen gegen ihren Willen Geschlechtsverkehr? Mit dieser Frage wird sich bald ein New Yorker Gericht befassen. Virginia Roberts Giuffre (38), mutmassliches Opfer von Andrews Freund Jeffrey Epstein (1953–2019), hat eine Zivilklage gegen den Royal eingereicht. Doch auch wenn seine Schuld derzeit nicht beweisen ist, liegt sein Leben bereits in Trümmern.
Dies enthüllt nun der «Daily Mail»-Kolumnist Richard Kay, der seit Jahrzehnten Kontakt zu Insidern aus Palastkreisen hat. Der Journalist, der zu ihren Lebzeiten ein Freund der verstorbenen Prinzessin Diana (1961–1997) war, schreibt in einem Artikel, dass das Leben von Andrew «leer» geworden sei: «Andrew ist ein Aussenseiter, ein Ausgestossener. Er wird zwar nicht direkt gemieden, aber er darf die Menschen und Orte, die ihm am meisten bedeuten, nicht mehr besuchen.»
Fergie ist «grösste Stütze»
Andrew hat sich seit dem Skandal um seine enge Freundschaft mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und die Vorwürfe gegen ihn auf seinen Royal-Lodge-Landsitz in Berkshire zurückgezogen. Gesellschaft leisten ihm zwei Butler, ein Privatkoch und ein Fahrer. Sein Schneider habe seinen Posten abgegeben, da Andrew nicht mehr für öffentliche Auftritte eingekleidet werden muss. Freunde habe er nicht mehr viele. Seine zwei Töchter Prinzessin Beatrice (33) und Eugenie (31) stehen aber nach wie vor zu ihrem Vater, genau wie seine Ex-Frau Sarah «Fergie» Ferguson (62). Alle drei besuchen ihn regelmässig, Fergie verbringe besonders viel Zeit mit ihm. «Sie ist seine grösste Stütze», sagt ein Insider. «Sie hat niemanden, und er hat niemanden. Sie sind zwei verlorene Seelen.»
Früher habe Andrew für die grossen Militärgalas oder die ausufernden Weihnachtsfeiern der Royal-Mitarbeiter gelebt: Heute wird er nirgends mehr eingeladen. Er habe sogar aufgehört, sein Lieblingsrestaurant in der Nähe des Landsitzes zu besuchen. Einzig bei Reitausflügen oder wenn er seine Mutter Queen Elizabeth II. (95) mit dem Auto besucht, komme er aus dem Haus. «Das Reiten ist für ihn der letzte Moment, in dem er abschalten kann», sagt ein Freund weiter. «Es ist wie eine Flucht von allem, was passiert.»
Ansonsten verbringe Andrew zu Hause «Stunden vor dem TV». Ein Mitarbeiter von Fergies Stiftung, der mit Kay sprach, sei vor kurzem für ein Meeting mit ihr zur Royal Lodge gefahren. Durch eine geöffnete Tür habe er gesehen, wie Andrew «zusammengesunken» vor dem Fernsehen sass. Nach dem Meeting, das mehrere Stunden dauerte, sei Andrew immer noch in derselben Position gewesen.
Weihnachten für Anwälte gestrichen
Den grössten Teil seiner Zeit widme Andrew aber dem Gerichtsstreit gegen Virginia Roberts Giuffre. Andrew stehe ständig mit seinen Anwälten in Kontakt. Vor kurzem soll er ihnen sogar gesagt haben, dass «Weihnachten gestrichen» sei, da sie keine Zeit für Feierlichkeiten hätten.
Virginia Roberts Giuffre sagt, sie sei von Jeffrey Epstein mehrmals zum Geschlechtsverkehr mit Prinz Andrew gezwungen worden, als sie 17 Jahre alt war. Vor Gericht in New York hat sie dem Royal unter anderem Vergewaltigung ersten Grades vorgeworfen. Andrew dementiert, Roberts Giuffre zu kennen – obwohl ein gemeinsames Foto aus der Zeit der beiden existiert.
Ebenfalls auf dem Foto: Die mutmassliche Epstein-Gehilfin Ghislaine Maxwell (59). Sie steht derzeit vor dem Strafgericht. In New York muss sie sich unter anderem wegen Menschenhandels verantworten. Auch in diesem Fall fällt Andrews Name ständig. So ist er mehrmals mit Epsteins «Lolita Express» geflogen und lud den Pädophilen und seine Partnerin Maxwell unter anderem auf Schloss Sandringham, den Landsitz der Queen ein. Eine Einladung, die ihm zum Verhängnis wurde. (klm)