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Wohneigentum ist trotz rekordtiefer Hypothekarzinsen Luxus
Nur noch 10 Prozent der Mieter können sich Eigenheim leisten

Entweder ist das Einkommen zu tief oder das nötige Vermögen fehlt: Nur noch 10 Prozent der Mieter können sich ein eigenes Haus leisten.
Publiziert: 29.11.2019 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2019 um 14:36 Uhr
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Die Preise für Wohneigentum scheinen unaufhörlich zu steigen.
Foto: Keystone
Dorothea Vollenweider

Schlechte Aussichten für Schweizer Mieter: Laut einer neuen Studie der Zürcher Kantonalbank ZKB kann sich nur noch jeder zehnte in der Schweiz ein Wohneigentum oder ein Eigenheim leisten. Gerade mal 10 Prozent verfügen demnach noch über das nötige Einkommen und Vermögen dafür.

Die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser haben sich seit der Jahrtausendwende beinahe verdoppelt. «Die Preise sind schneller gestiegen, als man sparen kann», sagt Ursina Kubli (40), Leiterin Immobilien Research der ZKB. Währenddessen sind die Hypothekarzinsen auf einen historischen Tiefpunkt gesunken.

Käufer scheitern an den Finanzierungsvorgaben der Banken

Dennoch stellen das hohe Preisniveau und die strikten Finanzierungsvorgaben der Banken für Käufer eine grosse Herausforderung dar. Das Problem: Gemäss den Richtlinien der Hypothekarvergabe muss die Tragbarkeit einer Hypothek langfristig gegeben sein.

Als Faustregel heisst das: Eine Hypothek ist dann tragbar, wenn die anfallenden Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel des Einkommens betragen.

Meist fehlt das nötige Vermögen

Für die Berechnung der Zinskosten rechnen viele Banken mit einem historischen Durchschnittszinssatz. Dieser variiert je nach Bank zwischen 4 und 5 Prozent. Mit einem solchen kalkulatorischen Zinssatz erfüllen heute noch 20 Prozent der Schweizer Mieterhaushalte die Tragbarkeitsbedingungen. Vor 20 Jahren waren es noch knapp die Hälfte.

Von den 20 Prozent, die über das nötige Einkommen verfügen, hat jedoch nur jeder zweite auch das nötige Vermögen für das Eigenheim.

Senkung des kalkulatorischen Zinssatz ist keine Lösung

«Den kalkulatorischen Zinssatz aufgrund des momentan historisch tiefen Zinsniveaus nach unten zu korrigieren, ist auf lange Frist keine Lösung», sagt Kubli. Denn durch die Senkung des kalkulatorischen Zinssatzes auf 3 Prozent würde die Nachfrage nach Eigenheimen laut Berechnungen der ZKB um 50 bis 80 Prozent ansteigen.

Die Folge: Konkret würde die Senkung des kalkulatorischen Zinssatzes schweizweit eine zusätzliche Nachfrage von 50'0

00 bis 90'000 Wohneinheiten nach sich ziehen. Da sich die zusätzliche Nachfrage nicht unmittelbar durch ein höheres Angebot abdecken lassen würde, würden die Preise um bis zu 20 Prozent steigen.

Mehr Eigenheime statt Renditeobjekte

«Soll der Zugang zu Wohneigentum erleichtert werden, braucht es andere Rezepte», sagt ZKB-Immo-Expertin Kubli.

Es müssten mehr Eigenheime angeboten werden. «Investoren bevorzugen aber wegen des Tiefzinsumfelds schon länger Renditeobjekte, was die Angebotsknappheit beim Wohneigentum erhöht.»

Im März 2020 fallen Mieten grossflächig

Am kommenden Montag, 2. Dezember, gibt das Bundesamt für Wohnungswesen den hypothekarischen Referenzzinssatz für die Wohnungsmieten bekannt. Er dürfte dieses Mal noch einmal unverändert auf 1,5 Prozent verharren.

Die Chancen stehen jedoch gut, dass er im März 2020 auf ein Rekordtief von 1,25 Prozent fallen wird, schätzen verschiedene Experten aus der Banken- und Immobilienbranche. Falls er sinkt, hätten Mieter Anspruch auf eine Mietzinsreduktion.

Beim Referenzzinssatz handelt es sich um den Durchschnittszinssatz, mit dem die Hypotheken auf schweizerischen Liegenschaften verzinst sind. Sinkt der Referenzzinssatz, haben Mieter grundsätzlich Anrecht auf eine Mietzinssenkung. Konkret sinken die Mieten dadurch um rund 3 Prozent.

Die meisten Mieter müssen jedoch selbst aktiv werden, wollen Sie von dieser Mietzinssenkung profitieren. Denn obwohl die Mieter einen Senkungsanspruch haben, geben nur die wenigsten Vermieter diese Mietzinsreduktion von sich aus weiter. (dvo)

Am kommenden Montag, 2. Dezember, gibt das Bundesamt für Wohnungswesen den hypothekarischen Referenzzinssatz für die Wohnungsmieten bekannt. Er dürfte dieses Mal noch einmal unverändert auf 1,5 Prozent verharren.

Die Chancen stehen jedoch gut, dass er im März 2020 auf ein Rekordtief von 1,25 Prozent fallen wird, schätzen verschiedene Experten aus der Banken- und Immobilienbranche. Falls er sinkt, hätten Mieter Anspruch auf eine Mietzinsreduktion.

Beim Referenzzinssatz handelt es sich um den Durchschnittszinssatz, mit dem die Hypotheken auf schweizerischen Liegenschaften verzinst sind. Sinkt der Referenzzinssatz, haben Mieter grundsätzlich Anrecht auf eine Mietzinssenkung. Konkret sinken die Mieten dadurch um rund 3 Prozent.

Die meisten Mieter müssen jedoch selbst aktiv werden, wollen Sie von dieser Mietzinssenkung profitieren. Denn obwohl die Mieter einen Senkungsanspruch haben, geben nur die wenigsten Vermieter diese Mietzinsreduktion von sich aus weiter. (dvo)

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