Der Bundesrat verkündete am vergangenen Freitag die neuen Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Nebst erneuter Homeoffice-Pflicht und verschärften Massnahmen für die Gastronomie gelten auch neue Regelungen für Sport und Freizeit.
So muss, wer im Hallenbad schwimmen gehen möchte, geimpft oder genesen sein – und die Impfung darf nicht länger als vier Monate zurückliegen. Ist dies der Fall, muss man zusätzlich zum Zertifikat ein negatives Testergebnis vorweisen, bevor man eingelassen wird.
Die Reaktionen der Hallenbäder auf die neuen Massnahmen fallen gemischt aus. «Schwierig», beurteilt beispielsweise Stephan Bosshard vom Hallenbad in Kilchberg ZH die neuen Massnahmen. «Die Kontrolle ist sehr aufwendig und braucht viel Zeit.»
Die Besucherinnen und Besucher seien zwar alle geimpft und getestet, Geduld und Verständnis für die Massnahmen fehle ihnen aber trotzdem, so Bosshard. «Wir mussten die bestehenden Abos sperren, um das Zertifikat zu hinterlegen», erklärt er die Umsetzung der Massnahmen.
App sollte auf neue Massnahmen angepasst werden
Auch das «Kopfrechnen» kritisiert Bosshard. «Beim Kontrollieren der Zertifikate gibt es keine Option, um automatisch zu sehen, wie lange die Impfung zurückliegt. Die Angestellten müssen also selbst im Kopf ausrechnen, ob der Gast noch einen zusätzlichen Test vorweisen muss oder eben nicht.»
Bosshard löst das Problem mit einer eigens dafür entworfenen Excel-Tabelle, wünscht sich aber eine neue Option der Zertifikatsapp. «Es ist etwas mühsam so, vielleicht sollte man die App umstellen können», findet er.
In der Gemeinde Geroldswil ZH haben sich die ersten Besucherinnen und Besucher ebenfalls vorbildlich an 2G+ gehalten, wie eine Mitarbeiterin bestätigt. Ähnliche Beobachtungen machen auch die Mitarbeitenden des Hallenbads in Zürich-Oerlikon. Hier hätten alle Badegäste ein Zertifikat und, sofern nötig, einen negativen Test vorweisen können.
Einige Gäste mussten nach Hause geschickt werden
Die Stadt Zürich öffnet einige Hallenbäder bereits im frühen Morgengrauen, um 6 Uhr. Unter den Frühaufstehern gab es laut Manuela Schläpfer, Kommunikationsverantwortliche des Zürcher Sportamts, auch ein paar wenige, denen die neuen Massnahmen noch gar nicht bewusst waren und aus diesem Grund abgewiesen wurden. «Dies war aber im erwartbaren Rahmen», erklärt sie.
Auch die Reaktionen der Gäste seien sehr unterschiedlich, so Schläpfer. «Es gibt Personen, die die neuen Vorgaben begrüssen. Solche, die sich strengere Massnahmen wünschen. Und es gibt wiederum Personen, die wenig Verständnis für die erneuten Anpassungen haben.» Einzig im Hallenbad City wurden am frühen Morgen jedoch etwas weniger Gäste verzeichnet als in den vorherigen Wochen.