Das Momentum, das die weltweiten Demonstrationen für Klimaschutz am Freitag aufgebaut haben, will die Uno im Rahmen der Eröffnung der 74. Generalversammlung zum Handeln nutzen.
Klimagipfel in New York
Generalsekretär Antonio Gueterres lädt am Montag zum «Climate Action Summit», an dem auch Maurer teilnehmen wird. Der Bundespräsident wird am späten Nachmittag (Ortszeit) zu Wort kommen und ankündigen, dass die Schweiz bis 2050 die Klimaneutralität erreichen will.
Uno-Generaldebatte am Dienstag
Beim Reigen der Reden in der Generaldebatte am Dienstag kommt Maurer als zehnter Sprecher und erster Vertreter eines europäischen Landes an die Reihe. Kurz vor ihm treten etwa Brasiliens Präsident Jair Bolsanaro, US-Präsident Donald Trump für die USA, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Ägyptens Präsident Abdel Fatah El-Sissi vor die Versammlung.
In seiner Rede wird Maurer darauf hinweisen, dass für ein kleines, offenes Land wie die Schweiz der Multilateralismus unabdingbar ist. Prioritäten der Schweiz an der Uno im kommenden Jahr sind die Menschenrechte, Reformen des Uno-Systems und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Diplomatie.
Der Bundespräsident wird sich weiter für eine Stärkung der Meinungsäusserungs-, der Versammlungs- und der Vereinigungsfreiheit international aussprechen. Auch der Kampf gegen Gewalt an Frauen soll verstärkt werden.
Einen zweiten Handshake für Maurer mit Trump nach dem Treffen im Weissen Haus im Mai gibt es wohl kaum: Den Empfang, den der US-Präsident als Gastgeber in New York am Dienstagabend gibt, verpasst Maurer - er reist dann bereits wieder in der Schweiz.
Cassis an Syrienkonferenz
Aussenminister Cassis trifft sich in New York mit verschiedenen Amtskollegen. Er vertritt die Schweiz am Dienstag an einer Sitzung für Frieden in Syrien und nimmt an einer Konferenz zur Finanzierung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Uno teil.
Diese umfassen 17 Bereiche, in denen die Menschheit Anstrengungen unternehmen muss, um den Planeten für kommende Generationen zu erhalten. So sollen bis 2030 der Welthunger und die Armut ausgelöscht werden, und alle Zugang zu Bildung, sauberem Wasser und Elektrizität haben.
- Ziel 1: Armut in allen ihren Formen und überall beenden.
Über 800 Millionen Menschen sind extrem arm und leben von weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Rund 70 Prozent der Betroffenen sind Frauen
- Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Die 800 Millionen Armen sind auch diejenigen, die Hunger leiden. Bis 2050 müssten weltweit doppelt so viele Lebensmittel produziert werden wie heute, um die rasch ansteigende Nachfrage zu decken.
- Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind unter 15 Jahren. Das sind etwa 5,4 Millionen Kinder pro Jahr. Weltweit leben 36,9 Millionen Menschen mit HIV, 200 Millionen erkranken schätzungsweise jährlich an Malaria.
- Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
Rund 61 Millionen Kinder im Primarschulalter gehen weltweit nicht zur Schule. Geschätzte 130 Millionen Kinder können auch nach vier Jahren Schule kaum lesen, schreiben und rechnen.
- Ziel 5: Geschlechtergleichstellung erreichen sowie alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
Weltweit leben geschätzt 650 Millionen Frauen, die im Kindesalter verheiratet wurden. Jedes Jahr ereilt zwölf Millionen minderjährige Mädchen das gleiche Los. - Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
2,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, 4,4 Milliarden keinen sicheren Zugang zu sanitären Einrichtungen. 892 Millionen Menschen verrichten ihre Notdurft im Freien.
- Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
Heute haben weltweit 1,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. 2,5 Milliarden hängen von traditioneller Biomasse als Energiequelle ab, sprich von Holz, Holzkohle oder Tierdung.
- Ziel 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Weltweit sind über 200 Millionen Menschen arbeitslos. Über 70 Millionen der Betroffenen sind zwischen 15 und 24 Jahre alt.
- Ziel 9: Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
1,1 Milliarden Menschen müssen noch immer ohne Strom leben. 3,9 Milliarden können vom Internet nur träumen.
- Ziel 10: Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern.
42 Reiche besitzen so viel wie 3,7 Milliarden Arme.
- Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. 2050 werden es 70 Prozent sein. Städte verbrauchen drei Viertel der globalen Ressourcen und sind für 75 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. In Zukunft sind Smart Cities gefragt.
- Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen.
1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel landen laut der Welthungerhilfe Jahr für Jahr im Müll. Allein in der Schweiz werden jährlich rund zwei Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.
- Ziel 13: Umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
Weltweit beträgt der CO-Ausstoss, der die Erderwärmung fördert, 36 153 Millionen Tonnen. Zwischen 1990 und 2012 stieg er um über 50 Prozent an, 2017 war ein Rekordjahr.
- Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.Heute isst jeder Mensch durchschnittlich 19,2 kg Fisch pro Jahr – etwa doppelt so viel wie noch vor 50 Jahren. 2012 wurden weltweit knapp 80 Millionen Tonnen Meeresfisch gefangen. Zwischen 1970 und 2010 gingen Fischpopulationen weltweit um 50 Prozent zurück.
- Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern.
Bis zu 170 Millionen Hektare Wald werden laut einer Studie des WWF ohne Gegenmassnahmen bis 2030 verloren gehen. Davon allein 48 Millionen Hektare am Amazonas, der dann zu 30 Prozent entwaldet wäre.
- Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern.
Die 100 grössten Rüstungsunternehmen der Welt verkauften 2017 Waffen und militärische Dienstleistungen im Wert von 398,2 Milliarden US-Dollar – 2,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mitte 2018 waren 68,8 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.
- Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.2018 gab die Schweiz 3 Mrd. Franken für Entwicklungshilfe aus. Das sind 0,44 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens. Die Agenda 2030 sieht vor, dass künftig alle entwickelte Länder 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens aufwenden.
- Ziel 1: Armut in allen ihren Formen und überall beenden.
Über 800 Millionen Menschen sind extrem arm und leben von weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Rund 70 Prozent der Betroffenen sind Frauen
- Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Die 800 Millionen Armen sind auch diejenigen, die Hunger leiden. Bis 2050 müssten weltweit doppelt so viele Lebensmittel produziert werden wie heute, um die rasch ansteigende Nachfrage zu decken.
- Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind unter 15 Jahren. Das sind etwa 5,4 Millionen Kinder pro Jahr. Weltweit leben 36,9 Millionen Menschen mit HIV, 200 Millionen erkranken schätzungsweise jährlich an Malaria.
- Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
Rund 61 Millionen Kinder im Primarschulalter gehen weltweit nicht zur Schule. Geschätzte 130 Millionen Kinder können auch nach vier Jahren Schule kaum lesen, schreiben und rechnen.
- Ziel 5: Geschlechtergleichstellung erreichen sowie alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
Weltweit leben geschätzt 650 Millionen Frauen, die im Kindesalter verheiratet wurden. Jedes Jahr ereilt zwölf Millionen minderjährige Mädchen das gleiche Los. - Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
2,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, 4,4 Milliarden keinen sicheren Zugang zu sanitären Einrichtungen. 892 Millionen Menschen verrichten ihre Notdurft im Freien.
- Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
Heute haben weltweit 1,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. 2,5 Milliarden hängen von traditioneller Biomasse als Energiequelle ab, sprich von Holz, Holzkohle oder Tierdung.
- Ziel 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Weltweit sind über 200 Millionen Menschen arbeitslos. Über 70 Millionen der Betroffenen sind zwischen 15 und 24 Jahre alt.
- Ziel 9: Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
1,1 Milliarden Menschen müssen noch immer ohne Strom leben. 3,9 Milliarden können vom Internet nur träumen.
- Ziel 10: Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern.
42 Reiche besitzen so viel wie 3,7 Milliarden Arme.
- Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. 2050 werden es 70 Prozent sein. Städte verbrauchen drei Viertel der globalen Ressourcen und sind für 75 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. In Zukunft sind Smart Cities gefragt.
- Ziel 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen.
1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel landen laut der Welthungerhilfe Jahr für Jahr im Müll. Allein in der Schweiz werden jährlich rund zwei Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.
- Ziel 13: Umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
Weltweit beträgt der CO-Ausstoss, der die Erderwärmung fördert, 36 153 Millionen Tonnen. Zwischen 1990 und 2012 stieg er um über 50 Prozent an, 2017 war ein Rekordjahr.
- Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.Heute isst jeder Mensch durchschnittlich 19,2 kg Fisch pro Jahr – etwa doppelt so viel wie noch vor 50 Jahren. 2012 wurden weltweit knapp 80 Millionen Tonnen Meeresfisch gefangen. Zwischen 1970 und 2010 gingen Fischpopulationen weltweit um 50 Prozent zurück.
- Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern.
Bis zu 170 Millionen Hektare Wald werden laut einer Studie des WWF ohne Gegenmassnahmen bis 2030 verloren gehen. Davon allein 48 Millionen Hektare am Amazonas, der dann zu 30 Prozent entwaldet wäre.
- Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern.
Die 100 grössten Rüstungsunternehmen der Welt verkauften 2017 Waffen und militärische Dienstleistungen im Wert von 398,2 Milliarden US-Dollar – 2,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mitte 2018 waren 68,8 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.
- Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.2018 gab die Schweiz 3 Mrd. Franken für Entwicklungshilfe aus. Das sind 0,44 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens. Die Agenda 2030 sieht vor, dass künftig alle entwickelte Länder 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens aufwenden.
Kritik an Schweizer Ausrichtung
Nichtregierungsorganisationen (NGO) kritisieren Aussenminister Cassis in diesem Zusammenhang. Er will eine Neuausrichtung der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit, die mit der Migration verknüpft und stärker auf die Schaffung von Arbeitsplätzen ausgerichtet ist. NGO fordern, dass das Engagement des Bundes sich an der Uno-Agenda 2030 orientieren müsse.
Der Schweizer Delegation in New York nächste Woche gehört auch der Umweltbotschafter im Bundesamt für Umwelt (Bafu), Franz Perrez, an. Er leitet am (heutigen) Samstag eine Konferenz zur Finanzierung von Massnahmen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens.
Dabei werden die Schweiz und die Niederlande die Pacta-Initiative vorstellen. Sie bietet ein Instrument, mit dem Investoren die Klimaverträglichkeit ihrer finanziellen Verpflichtungen messen können. Ebenfalls am Samstag findet der Klimagipfel für die Jugend statt. Die Schweiz ist dabei mit einer Jugendbeauftragten vertreten. (SDA)