Mt dem Touristenansturm auf die Skipisten im Kanton Wallis sind die Unfälle programmiert. Für das Spital Visp sind die letzten Tage im Jahr eine besondere Herausforderung.
Man will unbedingt den Zusammenbruch der Versorgung über die Feiertage verhindern und hat personell aufgerüstet. Um den Kollaps abzuwenden, wurden zusätzliche medizinische Praxisassistentinnen angestellt.
Spitalzentrum Oberwallis arbeitet am Anschlag
Sie sind für den Nachtdienst und den Notfallablauf vorgesehen. Man habe das neue Personal aus anderen Kantonen abgeworben, erklärte Hugo Burgener (52), Direktor des Spitalzentrums Oberwallis, dem «Walliser Boten».
In diesem Jahr ist die Lage besonders prekär. Denn in Schweizer Spitälern herrscht seit Monaten Personalmangel. In Visp sind deshalb zwei OP-Säle geschlossen.
Über die Feiertage wird ein Ansturm an Patienten erwartet. Doch bereits in der Nebensaison waren alle Betten belegt. Wie das Spital in einer Medienmitteilung schreibt, sei das unter anderen darauf zurückzuführen, dass es immer mehr ältere Menschen gibt, die Spitalpflege benötigen. Aber auch unberechenbare Covid- und Grippe-Fälle sorgen für volle Betten. In Brig sah es in den letzten Wochen ähnlich aus.
Bei den Betten wurde deshalb aufgerüstet und eine «Wartezone für die saisonal verlängerte Wartezeit der hospitalisierten Patienten», bestehend aus sechs neuen Gangkojen, geschaffen. «Es wird eng werden, nicht schön aussehen, aber es wird funktionieren», so Burgener.
Spitaldirektor ist trotz allem zuversichtlich
«Wir wissen aus Erfahrung, dass bis zu 50 Prozent mehr Patienten auf uns zukommen werden», wird Burgener mit Blick auf die Hauptsaison zitiert. 140 Personen sollen demnach in den Spitzenzeiten auf den Notfall in Visp kommen. An solchen Tagen kann der normale Ablauf nicht immer gewährleistet werden.
Was die Notfälle angeht, ist Burgener optimistisch: «Die werden wir sicher alle behandeln können.» Wie viele geplante, nicht dringende Eingriffe verschoben werden müssen, dazu machte der Spitaldirektor keine Angaben. (nad)