Wegen Personalnot
Spital Wallis muss Operationen verschieben

Im Wallis fehlts an Pflegern und Ärztinnen. Darum können nur noch acht von 13 Operationssälen betrieben werden. Nicht dringende Eingriffe werden verschoben.
Publiziert: 14.10.2022 um 12:45 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2022 um 12:56 Uhr
Im Spital Wallis müssen Operationen verschoben werden. (Archiv)
Foto: Keystone

Das Spital Wallis leidet unter akutem Personalmangel. Es sieht sich deshalb gezwungen, in den nächsten Wochen nicht dringende Operationen zu verschieben.

Der Personalmangel «betrifft die gesamte Schweiz und insbesondere verschiedene Einrichtungen in der Romandie, darunter das Spital Wallis», heisst es in einer Mitteilung des Spitals vom Freitag. Eingriffe, die warten könnten, müssten verschoben werden, um dringende und halb dringende Eingriffe zu gewährleisten.

5 von 13 Operationssälen schliessen

Bis zu zehn Eingriffe pro Tag könnten verschoben werden, sagte der Generaldirektor des Spitals Wallis, Eric Bonvin, in einem Interview der Zeitung «Le Nouvelliste». Von dreizehn Operationssälen könnten nur noch acht betrieben werden.

Das Problem sei vielschichtig. Zunächst einmal habe die Gesundheitskrise die Teams belastet. Bei jeder Welle habe das Spital Kündigungen verzeichnet. Das Resultat war, dass es bei denjenigen, die blieben, viele Erschöpfungen gab. Und schliesslich sei es sehr schwierig, Personal zu rekrutieren, da es auf dem Markt nur sehr wenige Personen gebe, die in bestimmten Spezialgebieten dieser Berufe ausgebildet seien.

Um dem entgegenzuwirken, habe das Spital Wallis zunächst Personen aus der Reserve zurückgerufen, insbesondere pensionierte Pflegekräfte. Aber heute reiche das nicht mehr aus.

«Es besteht die Gefahr eines Teufelskreises»

Es gehe darum, die Teams neu zu motivieren und die Stellen attraktiver zu machen. «Wir müssen die Arbeitsbedingungen im weitesten Sinne verbessern. Die Löhne, die Arbeitszeiten, das Arbeitsklima und so weiter.» Aber wenn man unter Personalmangel leide, sei das eben sehr schwierig. «Es besteht die Gefahr eines Teufelskreises.»

Bonvin wies darauf hin, dass der Personalmangel im Gesundheitswesen kein neues Phänomen ist. Man habe ihn schon seit Jahren kommen sehen, doch die Gesellschaft habe sehr wenig auf diese Warnungen reagiert. «Wir haben ein Gesundheitssystem aufgebaut, das auf Hochtouren läuft. Ohne Reserven. Und es zeigt seine Grenzen», sagte der Generaldirektor des Spitals Wallis. (SDA/lha)

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