Vor allem sehr abgelegene Gebiete seien bedroht, in denen die Einsatzkräfte aufgrund der Entfernungen nur schwer löschen können. Seit Wochen toben in der Taiga, dem für das Weltklima wichtige Waldgürtel in Sibirien, riesige Waldbrände. Besonders die Gebiete Irkutsk, Krasnojarsk und Jakutien sind davon betroffen.
Feuer könnte Monate weiter brennen
Eine Fläche von mehr als 30'000 Quadratkilometern ist bereits abgebrannt - das entspricht in etwa der Fläche der Schweiz ohne die Kantone Graubünden und Tessin. Zudem ziehen die gefährlichen Rauchschwaden Hunderte Kilometer weit durch Städte und Dörfer.
Tausende Einsatzkräfte und auch das Militär kämpfen gegen die Feuersbrunst. Mit Löschflugzeugen und Spezialgerät sind die Fachkräfte rund um die Uhr im Einsatz und konnten bereits kleinere Erfolge verzeichnen. Umweltschützer gehen davon aus, dass es noch Monate dauern könnte, bis sich die Situation normalisiere.
Ein Experte der Akademie der Wissenschaften gab der Agentur Ria Nowosti zufolge zu bedenken, dass der Einsatz von Löschflugzeugen nicht immer wirksam sei. Aus grosser Höhe sei es schwierig, die Brandherde zu treffen. Ausserdem verdunste viel Wasser.
Verheerende Auswirkungen auf globales Klima
Experten schätzten den Schaden durch die Feuer in der auch für das Weltklima wichtigen Taiga zufolge auf 2,4 Milliarden Rubel (mehr als 33 Millionen Euro). Die Menschen leiden seit mehreren Tagen unter den Auswirkungen der Brände und klagen wegen des giftigen Rauchs etwa über Kopfschmerzen und Atemnot.
In Sibirien gibt es im Sommer immer wieder Wald- und Steppenbrände. Sie fallen diesmal aber heftiger aus als in den Vorjahren. Zum einen ist die Lage wegen grosser Trockenheit und Hitze dramatisch. Zum anderen zünden Russen traditionell im Sommer zu Tausenden trotz Warnschildern wegen der Waldbrandgefahr Lagerfeuer an, die dann ausser Kontrolle geraten. Es gibt Ermittlungen wegen Brandstiftung.
(SDA)