«Der Klimawandel ist auch in der Schweiz angekommen»
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Bundesrat setzt Ziel für 2050:«Der Klimawandel ist auch in der Schweiz angekommen»

Kampf gegen Treibhausgase
Bundesrat will bis 2050 eine klimaneutrale Schweiz

Die Schweiz soll bis 2050 klimaneutral werden. Das will der Bundesrat. Er hat am Mittwoch auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse entschieden, das Ziel zu verschärfen.
Publiziert: 28.08.2019 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2019 um 16:38 Uhr

Ab dem Jahr 2050 soll die Schweiz unter dem Strich keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen. Sie soll also nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können.

Damit entspreche die Schweiz dem international vereinbarten Ziel, die globale Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, schreibt das Umweltdepartement (Uvek).

IPCC-Bericht leitete Umdenken ein

Einer Erhöhung des Ziels hatte der Bundesrat im Grundsatz bereits zugestimmt, als er die Prioritäten der Schweiz für die Uno-Generalversammlung festlegte, wie vergangene Woche bekannt wurde. Nun hat er sich für Netto-Null Emissionen bis 2050 entschieden.

«Wenn wir das Pariser Abkommen umsetzen wollen, reichen unsere bisherigen Anstrengungen nicht», so Umweltministerin Simonetta Sommaruga (59). Wir müssen den Umbau von den fossilen zu den erneuerbaren Energieträgern schaffen und gleichzeitig die Versorgung sicherstellen.» Doch für ein wohlhabendes und innovatives Land wie die Schweiz sei dies eine Chance.

Nach den bisherigen Plänen sollte der CO2-Ausstoss bis 2050 gegenüber 1990 um 70 bis 85 Prozent sinken. Grund für die Anpassung des Ziels ist ein Bericht des Uno-Klimabeirats (IPCC) von letztem Oktober.

Netto-Null muss schneller erreicht werden

Der IPCC zeigte auf, dass bereits ab einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad mit gravierenden Veränderungen der Ökosystem gerechnet werden muss – und dass eine Emissionsbilanz von Netto-Null wesentlich früher erreicht werden muss, um einen stärkeren Anstieg zu verhindern.

Der Bundesrat beauftragte daraufhin das Bundesamt für Umwelt, die langfristigen Klimaziele neu zu prüfen und Handlungsmöglichkeiten auszuarbeiten.

Schweiz besonders betroffen

Mit dem neuen Ziel reihe sich die Schweiz in eine Vielzahl von Ländern ein, die dasselbe Ziel anstrebten, hält das Uvek fest. Die Schweiz sei vom Klimawandel besonders betroffen, da die Temperaturen hier doppelt so stark stiegen wie im weltweiten Durchschnitt.

In der laufenden Revision des CO2-Gesetzes geht es um die Ziele und Massnahmen der Klimapolitik bis 2030. Der Ständerat wird in der Herbstsession darüber beraten. Nach dem Willen des Bundesrates und der Ständeratskommission sollen die Treibhausgase bis 2030 gegenüber 1990 halbiert werden. Mindestens 60 Prozent der Verminderung soll im Inland geleistet werden. (SDA)

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