Isländer trauern um ihren toten Gletscher
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Der Klimawandel fordert Opfer:Isländer trauern um ihren toten Gletscher

Okjokull ist Klimawandel-Opfer
Island erklärt offiziell ersten Gletscher für «tot»

Island hat offiziell ihren ersten Gletscher für «tot» erklärt. Der 700 Jahre alte Okjokull ist dem Klimawandel zum Opfer gefallen.
Publiziert: 18.08.2019 um 21:38 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2019 um 15:41 Uhr
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Der 700 Jahre alte Okjokull-Geltscher auf Island ist offiziell «tot».
Foto: Keystone

Ein Opfer der Erderwärmung: Auf Island ist offiziell der erste Gletscher für «tot» erklärt worden. Der 700 Jahre alte Okjokull gilt formell nicht mehr als solcher, weil er mit nur noch 15 Metern Eisdicke zu leicht geworden ist, um sich vorwärts zu schieben.

An der Abschiedszeremonie nahmen am Sonntag rund hundert Menschen teil, darunter Regierungschefin Katrin Jakobsdottir. An Ort und Stelle wurde eine Tafel enthüllt mit der Überschrift «Ein Brief an die Zukunft». Darauf heisst es weiter: «In den nächsten 200 Jahren ist zu erwarten, dass alle unsere wichtigsten Gletscher den gleichen Weg gehen. Diese Gedenktafel dient dazu, anzuerkennen, dass wir wissen, was vor sich geht und was zu tun ist.»

335 Milliarden Tonnen Eis schmelzen jährlich davon

Schmelzende Gletscher verlieren weltweit nach neuen Schätzungen jährlich rund 335 Milliarden Tonnen Eis. Zu diesem Schluss kommen Forscher aus Zürich, die Satellitenmessungen und Beobachtungen vor Ort ausgewertet haben. Der federführende Forscher Michael Zemp von der Universität Zürich sagte im April, die Welt verliere damit jährlich rund drei Mal das verbleibende Gletschervolumen der Europäischen Alpen. Die Gletscher hätten zwischen 1961 und 2016 mehr als 9000 Milliarden Tonnen Eis verloren.

Anfang des Monats hatte der Weltklimarat IPCC in einem Sonderbericht festgestellt, dass der weltweite Temperaturanstieg über den Landflächen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit bereits bei 1,53 Grad liegt. (SDA/rad)

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