Neue Studie aus Österreich
Ungeimpfte sind nach Omikron-Erkrankung nicht genug geschützt

Eine neue Studie aus Österreich hat neue Erkenntnisse zum Immunschutz nach einer Ansteckung mit der Omikron-Variante gesammelt. Wieder zeigt sich: Die Impfung lohnt sich.
Publiziert: 17.02.2022 um 17:43 Uhr
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Die ersten Fälle mit der Omikron-Variante wurden im November 2021 nachgewiesen. Sie ist sehr ansteckend, führt aber in der Regel zu milden Krankheitsverläufen.
Foto: imago images/Christian Ohde
Cédric Hengy

Als im November 2021 das erste Mal die Omikron-Variante bei einer Person nachgewiesen wurde, geriet die Wissenschaft in Aufruhr. Man wusste weder, wie stark der Verlauf der Erkrankung sein würde, noch wie leicht sich Menschen mit der neuen Variante anstecken können. Auch über den Immunschutz nach einer Ansteckung war nichts bekannt.

Mittlerweile ist Omikron nicht mehr so rätselhaft. Die Variante ist zwar ansteckender als ihre Vorgängerinnen, führt aber zu milden Krankheitsverläufen – und lässt zu, dass die Corona-Massnahmen in der Schweiz gelockert werden. Auch in Bezug auf den Immunschutz sind Forschende jetzt etwas schlauer.

Geimpfte bilden mehr Antikörper gegen Omikron als Ungeimpfte

Wie der «Spiegel» berichtet, haben Forschende aus Österreich eine weitere wichtige Erkenntnis zu Omikron gewonnen. Laut der Studie bilden Geimpfte und bereits Genesene offenbar neutralisierende Antikörper gegen alle Corona-Varianten, inklusive Omikron. Ungeimpfte jedoch nur gegen Omikron, und auch das nur in geringeren Ausmass. Die Studie wurde noch nicht von unabhängigen Fachleuten begutachtet.

Für die Studie untersuchten die Virologen und Ärzte Plasmaproben von Patientinnen und Patienten, die eine Omikron-Infektion überstanden hatten. 15 von ihnen waren geimpft, 13 ungeimpft. Zehn der geimpften Personen waren vor ihrer Omikron-Infektion bereits von einer anderen Variante genesen. Die 13 Ungeimpften hatten sich vor Omikron auch bereits mit einer anderen Variante angesteckt.

Omikron-Variante weist hohe Zahl an Mutationen auf

Auffällig war, dass geimpfte und bereits genesene Patientinnen und Patienten nach einer Omikron-Infektion eine hohe Anzahl neutralisierender Antikörper gegen alle bereits bekannten Varianten von Covid-19 aufwiesen. Ungeimpfte hingegen bildeten lediglich Antikörper gegen die Omikron-Variante.

Seit der Entdeckung der Omikron-Variante staunen Fachleute über die hohe Anzahl der Mutationen, welche die Variante aufweist. So ist es der Variante möglich, den Immunschutz einfacher zu umgehen. Diese Veränderungen fallen zum Teil so stark aus, dass Omikron womöglich sogar als eine neue Unterform der Sars-CoV-2-Viren betrachtet werden muss.

Wie effektiv der Immunschutz nach einer Ansteckung mit der Omikron-Variante tatsächlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Denn das Immunsystem verfügt neben den Antikörpern über mehrere Instrumente, um Erkrankungen zu bekämpfen. Ein Beispiel dafür sind T-Zellen, die auch Gedächtniszellen genannt werden, weil sie beim Eindringen von Krankheitserregern in den Körper aktiviert werden und diese aufgrund früherer Kontakte mit den Eindringlingen bekämpfen.


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