«Grösster Betrug der Schweiz!»
Covid-Gesetz-Gegner wittern Manipulation bei Abstimmung

Die Stimmung unter den Corona-Skeptikern ist aufgeheizt. Sie sind sich sicher, dass die Abstimmung über das Covid-Gesetz bereits entschieden und durch die «korrupten Führer» manipuliert sei.
Publiziert: 12.11.2021 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2021 um 18:32 Uhr
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Corona-Skeptiker demonstrieren am 6. November gegen die Corona Massnahmen und das Covid-19-Gesetz im Kanton Freiburg.
Foto: keystone-sda.ch
Jana Giger, Andrea Cattani

«Grösster Betrug der Schweiz!», «Die Wahlen sind manipuliert gar keine Frage!». Zwei Wochen vor der Abstimmung über das Covid-Gesetz ist die Stimmung unter den Gegnern aufgeheizt, wie Diskussionen auf Telegram zeigen. Die Corona-Skeptiker sehen sich jetzt bereits als Verlierer. Aber nicht, weil sie befürchten, dass es zu viele Befürworter geben könnte, sondern weil sie eine Manipulation der Abstimmung vermuten.

«Es ist offensichtlich, dass der Grossteil ‹Nein› stimmt, selbst die Geimpften sind dagegen. Wenn die Politik profitiert, ist eine ‹Abstimmung› immer schon vorher entschieden», wettert ein Corona-Skeptiker auf Telegram. Und genau aus diesem Grund appellieren die Gegner an ihre Gleichgesinnten, den Stimmzettel «niemals per Post», sondern persönlich vorbeizubringen.

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Skeptiker will Thurgau als unabhängig erklären

Der Ostschweizer Corona-Skeptiker Robin Spiri geht sogar noch einen Schritt weiter. Auf Facebook präsentiert er eine Idee für den Kanton Thurgau, sollte die Schweiz das Covid-Gesetz am 28. November annehmen.

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Er schreibt: «Falls der Thurgau mit über 60% ‹Nein› stimmt zum Covid-Gesetz und das Gesamtergebnis in der Schweiz durch die Manipulation unter 50% sein wird, werden wir den Thurgau als unabhängig erklären.» Im September stürmte eine Gruppe von Impfgegner das Thurgauer Kantonsspital. Zuvor war es beim kantonalen Impfbus zu Pöbelszenen gekommen, weil Skeptiker dazu aufgerufen hatten.

Stimmung erinnert an wütende Trump-Anhänger

Die aufgebrachte Stimmung so kurz vor der Abstimmung erinnert an die Abwahl des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (75). Seine Anhänger waren damals sicher, dass die Wahl manipuliert und gefälscht wurde. Selbst Trump behauptete das und stachelte seine Fans dazu auf, gegen den angeblichen Betrug zu protestieren.

Es folgte ein düsterer Tag in der Geschichte der USA: Am 6. Januar 2021 stürmten Trump-Anhänger das Kapitol, randalierten und verwüsteten den US-Kongress als Antwort auf die Abwahl ihres Präsidenten. Inzwischen wurden bereits einige Beteiligten zur Rechenschaft gezogen. Ein Untersuchungsausschuss ist dran, den Sturm auf das Kapitol aufzuarbeiten. Trump sabotiert die Untersuchung allerdings. Erst diese Woche gab ein Berufungsgericht in Washington einem Antrag des Ex-Präsidenten statt und setzte damit die Übergabe wichtiger Dokumente an den Kongress vorerst aus.

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