Zwischen 400 und 500 Personen haben am Samstagnachmittag in Lausanne demonstriert und «Gerechtigkeit für Mike» gefordert. Mitte Juni wird der Prozess gegen die sechs Polizisten stattfinden, die im Einsatz standen, als der Drogendealer Mike im Februar 2018 bei seiner Festnahme verstarb.
Veranstalter der Kundgebung in Lausanne war unter anderem das Lausanner Kollektiv Kiboko, das nach dem Tod des 40-jährigen Nigerianers gegründet worden war. «Unsere Aufgabe ist es, weiterhin die polizeiliche und rassistische Gewalt sowie das Schweigen und die Unterstützung der Behörden anzuprangern», erklärte Sasha, ein Mitglied des Kollektivs, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Prozessbeginn für Mitte Juni angesetzt
Der Demonstrationszug führte durch die Lausanner Innenstadt. An verschiedenen Orten wurden Reden gehalten, in denen der Polizei Rassismus vorgeworfen wurde. Es kam zu keinen Ausschreitungen.
Der Nigerianer war 2018 bei einer Aktion der Polizei gegen den Drogenhandel an einem Herzstillstand gestorben. Er hatte sich den Polizeibeamten widersetzt, wurde überwältigt, mit Handschellen gefesselt und brach daraufhin zusammen. Er starb am nächsten Tag, nachdem er vor Ort notversorgt und anschliessend ins Universitätsspital Chuv in Lausanne gebracht worden war.
Der Prozess gegen die sechs Polizisten ist für den 12. bis 14. Juni in Renens angesetzt. Während ihre Anwälte auf Freispruch plädieren werden, hat die Staatsanwaltschaft eine Anklage auf fahrlässige Tötung erhoben. Für den Anwalt der Familie des Opfers liegt eine Tötung durch Eventualvorsatz vor. (SDA)