Als Familie Disler* 2015 an den Zürichsee umzieht, scheint zuerst alles idyllisch. Gestört wird die Ruhe jedoch bald durch die Hunde der Nachbarsfamilie Meier*. Als mündliche Beschwerden ignoriert werden, beginnt der Konflikt auszuarten, wie SRF berichtet.
«Es stört die Mittagsruhe», sagt Herr Disler im Interview mit SRF. Die Familie nervt sich seit ihrem Zuzug über den Lärm, der durch die bellenden Malteser des Nachbarn verursacht wird. Das Ehepaar hat längst begonnen, die genauen Zeiten, zu denen die Hunde bellen, aufzunehmen und zu dokumentieren. Diese Beweise füllen mittlerweile einen gesamten Aktenordner im Hause Disler.
Verschwörung der Behörden
Herr Meier lebt derweil in der Überzeugung, dass er sich nicht nur in einem Streit mit seinen Nachbarn befindet, sondern auch, dass es sich dabei um eine Verschwörung der Behörden gegen ihn handle. Weil er sich bedroht fühlt, möchte er sich im «Rundschau»-Beitrag nicht äussern.
Kontakt zwischen den Nachbarn besteht nicht. Die Familie Meier schottet ihr Haus durch eine hohe Mauer und zusätzlichen Sichtschutz ab. In mehreren schriftlichen Dokumenten beschwert sich die Familie über «absichtliches Türzuknallen sogar sonntags», und in einem Beweisantrag vor Gericht wird den Dislers ein «schikanöser Vertreibungsprozess» gegen die Familie Meier vorgeworfen.
Streit kostet schon 30'000 Franken
Über die Streitigkeiten der Parteien mussten sowohl Bezirksgericht als auch Bundesgericht bereits entscheiden. Die Polizei ist längst vertraut mit den Parteien und betont, dass sie bereits alles in ihrer Macht Stehende getan hätten – und nicht der «Spielball» der beiden Familien seien.
Der Streit kostete Familie Disler bis jetzt 30'000 Franken. Doch sie sind lange nicht die Einzigen, die sich einen teuren Konflikt mit ihren Nachbarn liefern. Hierzulande enden jährlich bis zu 5000 Nachbarschaftsstreitigkeiten bei Schlichtungsbehörden.
*Namen geändert