Long-Covid-Patienten tragen das Virusmaterial ihrer Infektion offenbar deutlich länger in sich als bislang angenommen. Das zeigt eine neue Studie, welche am Mittwoch in einer Vorab-Version veröffentlicht wurde.
Laut den Forschern konnte bei Long-Covid-Patienten auch ein Jahr nach der Infektion noch Virusmaterial festgestellt werden. Speziell ausgebildete Hunde, welche auf das Erschnüffeln der Covid-Infektion trainiert sind, erkannten Covid-Patienten auch ein Jahr nach der Infektion noch an ihrem Geruchssinn.
Zeichen für andauernde Infektion
Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler Schweissproben von Long-Covid-Patienten und legten diese Hunden vor. Bei rund der Hälfte aller Proben schlugen die Hunde an. Bei einer Kontrollgruppe, die bislang keine Corona-Infektion durchstand, reagierten die Hunde hingegen nicht.
Laut dem deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD) sprechen die Ergebnisse für eine andauernde Infektion bei Long-Covid-Patienten. Die Forscher schreiben in der Studie denn auch, dass mit besonders empfindlichen Corona-Tests die Infektion wohl auch ein Jahr später noch nachgewiesen werden könnten.
Omikron-Ausmasse noch unklar
Bereits im Dezember sorgte eine Studie zu Long-Covid in Deutschland für Aufsehen. Damals zeigten Forschende auf, dass ganze 40 Prozent der Corona-Infizierten auch noch sechs Monate nach der Infektion Long-Covid-Symptome aufweisen.
Mehr zu Long Covid
Ausserdem schlossen die Forscher, dass die Wahrscheinlichkeit von Long Covid steigt, je mehr Symptome während einer akuten Erkrankung auftreten. Immerhin würden die meisten Beschwerden im Laufe der Zeit abnehmen.
Wie gross das Ausmass der Omikron-Wand auf Long-Covid-Erkrankungen ist, lässt sich laut Experten derzeit noch nicht abschätzen. (zis)