Das Coronavirus, das Covid verursacht, kann sich innert weniger Tage von den Atemwegen auf Herz, Gehirn und auf fast jedes Organ im Körper ausbreiten. Hier kann es monatelang überleben. Das ist das Ergebnis einer Studie der National Institutes of Health in Bethesda, Maryland (USA), die in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlicht worden ist.
Die Forscher entdeckten Spuren des Virus bis 230 Tage nach Einsetzen der Symptome. Sie vermuten, dass diese verzögerte Ausscheidung für die Symptome verantwortlich sein könnte, unter denen Long-Covid-Patienten leiden.
Folgen von Long-Covid sind noch unbekannt
Die Forscher hoffen mit dieser Erkenntnis, den Betroffenen besser helfen zu können. «Das ist eine bemerkenswert wichtige Arbeit», bilanziert Ziyad Al-Aly, Epidemiologe an der Washington University in Missouri (USA). «Seit einiger Zeit fragen wir uns, warum Covid so lange auf so viele Organsysteme zu wirken scheint.»
Mehr zu den Langzeit-Folgen
Die Forschungsergebnisse beziehen sich vor allem auf Untersuchungen an Covid-Verstorbenen. Sie werden weiter überprüft.
Zurzeit sind die Folgen von Long-Covid unbekannt. Raina McIntyre, Professorin für globale Biosicherheit an der University of New South Wales in Sydney, Australien, sagte auf Bloomberg TV: «Werden wir eine früh einsetzende Herzinsuffizienz oder eine früh einsetzende Demenz erleben? Wir wissen noch nicht, welche Belastung durch chronische Krankheiten in den kommenden Jahren entstehen wird.» (gf)