«Schluss mit ideologischen Kämpfen bei der Energiewende»
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BlickPunkt mit Christian Dorer:«Schluss mit ideologischen Kämpfen bei der Energiewende»

BlickPunkt zum neuen Jahr
Zehn (realistische) Wünsche für 2023!

2022 hat uns Krieg, Krisen und Katastrophen gebracht, doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Was wir – ohne naiv zu sein – von den kommenden 12 Monaten erwarten dürfen.
Publiziert: 31.12.2022 um 00:23 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2022 um 08:51 Uhr
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Christian Dorer
1

Waffenstillstand in der Ukraine

Der Krieg ist vorbei, die Ukraine befreit, der Wiederaufbau im Gang, Putin gestürzt, Russland reumütig in den Kreis der modernen Nationen zurückgekehrt – nein, so etwas zu hoffen, wäre nun wirklich naiv. Realistisch aber ist: Falls einer der Kriegsgegner militärisch an seine Grenzen gelangt, könnte dies den Weg für Verhandlungen über einen Waffenstillstand eröffnen. Zumindest wäre dann Schluss mit dem mörderischen Bombardement.

2

Ein milder Winter

Sorry, liebe Skifahrer, in Zeiten der Energiekrise sind grüne Pisten ausnahmsweise Good News. Je höher die Temperaturen, desto tiefer der Energieverbrauch – und desto geringer das Risiko eines Blackouts. Immerhin sieht es heute besser aus als noch im Herbst: Europas Gasspeicher sind gefüllt, die Schweizer Speicherseen melden ansehnliche Wasserstände.

3

Ideologiefreie Energiewende

Die langfristige Versorgung ist wichtiger, als nur über den Winter zu kommen. Es braucht Ersatz für russisches Gas und einen Schub bei den Erneuerbaren. Der neue Energieminister Albert Rösti (55, SVP) hat die Chance, diese Aufgaben ideologiefrei anzupacken – und dafür zu sorgen, dass alle für eine sichere und klimaschonende Energieversorgung am gleichen Strick ziehen.

4

Klimarettung ohne Verzicht

US-Forscher meldeten kürzlich einen ersten wichtigen Durchbruch bei der Kernfusion: In wenigen Jahrzehnten könnten damit ohne nukleare Risiken oder CO2-Ausstoss riesige Mengen Strom erzeugt werden. Durch Verzicht allein kann die Menschheit den Klimawandel nicht stoppen. Unsere Zukunft braucht technische Errungenschaften wie diese!

5

mRNA gegen Krebs

Bereits in drei Jahren könnten die ersten Krebs-Impfstoffe auf Basis des mRNA-Prinzips erhältlich sein, solche Vakzine waren bereits gegen Covid-19 erfolgreich. Leiden kann sich lohnen: Die Pandemie verhalf dieser neuartigen Technologie zum Durchbruch. Die dunklen Covid-Jahre sind vorbei – und das ging schneller, als viele befürchtet hatten.

6

Robuste Wirtschaft, Kaufkraft für alle

Hoffentlich behalten die Optimisten unter den Ökonomen recht. Nach ihren Erkenntnissen wird die Schweiz nicht von einer europaweiten Rezession erfasst, der Höhepunkt der Teuerung ist erreicht; die Preise für Immobilien pendeln sich auf vernünftigem Niveau ein, viele können sich weiterhin Wohneigentum leisten.

7

Anständiger Wahlkampf

Am 22. Oktober wählen die Schweizerinnen und Schweizer National- und Ständerat. Nach zwei Jahren der politischen Spaltung des Landes – bis hin zu «Diktatur»-Vorwürfen – ist zu wünschen, dass alle Seiten anständig miteinander umgehen.

8

Schweiz-Spirit für die USA

Zwar finden die US-Präsidentschaftswahlen erst 2024 statt, doch den Vereinigten Staaten ist schon heute dringend mehr Verständnis für unterschiedliche Meinungen zu wünschen. Die Schweiz zeigt trotz aller Turbulenzen (siehe Punkt 7), wie versöhnlich Politik sein kann, wenn man nach geschlagener Schlacht wieder ein Bier miteinander trinkt.

9

Ende der China-Isolation

Drei Jahre lang blieb das 1,4-Milliarden-Volk fast komplett abgeschnitten. Zuvor war es eine Handelsnation, ein wunderbares Reiseland und umgekehrt der Ursprungsort von Millionen Touristen, die den Westen besuchten. Jetzt können Chinesinnen und Chinesen hoffentlich bald wieder die Welt kennenlernen, als Gäste bei uns oder durch Besucher im eigenen Land. Durch die Corona-Isolation ist China nur noch gefährlicher geworden.

10

Mehr Gender-Gelassenheit

Es ist nicht das wichtigste Thema, aber für viele das emotionalste – vom Gendersternchen bis hin zur Frage, wer die Geschlechtszugehörigkeit definiert: Jeder nach eigenem Gusto oder besser die Biologie? Der Schweizer Autor Kim de l'Horizon (30), unpolemisch und dialogbereit, Buchpreisträger auch in Deutschland, macht da Hoffnung.

Alles Gute zum neuen Jahr – herzlich willkommen, 2023!

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