Das Pharmaunternehmen Biontech rechnet für das Jahr 2030 mit der Zulassung einer mRNA-Krebstherapie. Die Technologie, auf der auch der Corona-Impfstoff des Unternehmens basiere, könne auch gegen Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, sagte die Gründerin des Unternehmens.
«Das Prinzip der mRNA-Impfung bei Krebs ist, dass man dem Immunsystem die Erkennungsmerkmale des Tumors präsentiert – mit der Aufforderung, die Zellen, die dieses Merkmal aufweisen, zu attackieren», sagte Biontech-Gründerin Özlem Türeci (54) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Donnerstag.
Mit mRNA sei aber auch das Gegenteil möglich: Also dem Immunsystem beizubringen, Zellen mit bestimmten Erkennungsmerkmalen nicht zu attackieren. Das könne bei Autoimmunerkrankungen helfen, bei denen eigene, gesunde Zellen als fremd angesehen und attackiert werden. «Dass das funktioniert, haben wir in präklinischen Studien schon gezeigt», fügte Türeci hinzu. Insgesamt dauerten die Entwicklungen im Krebsbereich allerdings deutlich länger als im Infektionsbereich.
Moderna erreicht Meilenstein bei Krebsimpfung
Auch Moderna hat diese Woche einen Meilenstein in der Krebstherapie erreicht. Moderna-Chefarzt Paul Burton (54) spricht gar von einer Revolution. Als erstes Pharma-Unternehmen weltweit hat Moderna eine Phase-2-Studie über eine innovative mRNA-Krebsimpfung abgeschlossen – mit vielversprechenden Resultaten.
Hautkrebs-Patienten, die die mRNA-Krebsimpfung erhielten, hatten laut Moderna ein deutlich tieferes Risiko, am Krebs zu sterben oder zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu erkranken. Schon in wenigen Jahren könnten die Krebsimpfungen auf dem Markt sein. (SDA/kae)