Als wäre das Problem bereits aus der Welt, bauen Schweizer Spitäler ihr Angebot für Long-Covid-Patienten ab. Dabei ist das Problem akut, die Kliniken werden von Betroffenen überrannt – und begründen den Betreuungsstopp, wie das Kantonsspital Graubünden, mit fehlenden Ressourcen.
Die Kapitulation ist symptomatisch für den Umgang mit den Spätfolgen der Pandemie. Die einen geben auf, weil die Situation sie überfordert; die anderen verschliessen die Augen aus Angst vor dem, was auf sie zukommt. Sie haben nie etwas für die Betroffenen gemacht, also auch nichts Falsches.
Das muss sich ändern, denn Zehntausende leiden an den Folgen einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus, oft als eingebildete Kranke abgestempelt: Wie einst Betroffene eines Schleudertraumas, erhalten Long-Covid-Patienten kaum fachgerechte Betreuung und Behandlung. Was auch daran liegt, dass Krankenkassen und Invalidenversicherung Kosten scheuen, die sie eines Tages unweigerlich belasten werden.
Sparbemühungen im Gesundheitswesen sind nötig. Doch von Long-Covid-Betroffene sind dafür denkbar schlecht geeignet. Wer an körperlichen und psychischen Begleiterkrankungen leidet, nicht mehr oder nur noch reduziert arbeiten kann, benötigt schnell Hilfe.
Sonst wird es dauerhaft sehr teuer.