Die Fasnacht ist vorbei. Endlich. Basel und Luzern sind einfach wieder ... Basel und Luzern. Dieses Jahr liess ich mich von meinen Arbeitskollegen fast zu einem Fastnachtsausflug überreden. Im letzten Moment kam mir etwas dazwischen. Kollege Dani hatte nicht so viel Glück.
Dani musste an die Fasnacht nach Luzern. Es ist ein Samstagnachmittag. Dani hat Spass. Dani hat bald aber auch genug. Zwei oder drei Bierdosen später schüttelt sich Dani die Konfetti von den Kleidern und sprintet auf den Zug zurück nach Zürich. Kurz vor dessen Abfahrt steigt er ein, zückt das Handy und löst ein Ticket. Der Zug setzt sich in Bewegung. Gerade noch geschafft, denkt sich Dani. Falsch gedacht.
Eine Viertelstunde später erscheint der Kondukteur: «Billett bitte!» Dani zeigt den QR-Code auf seinem Handy. Der Kondukteur scannt und schweigt. Dani lehnt sich bereits wieder zurück. Der Kondukteur aber bleibt stehen. «Das macht dann 115 Franken.»
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«Wie bitte?» Dani versteht die Welt nicht mehr. Der Kondukteur bleibt emotionslos. «Sie haben das Ticket zu spät gelöst!» Dani ist aufgewühlt, bleibt aber ruhig. «Wie viel zu spät?», fragt er. «Im Sekundenbereich», antwortet der Kondukteur. Dani appelliert an den gesunden Menschenverstand. «Es sind 15 Minuten vorgegangen. Sie können ja sehen, dass ich ein Billett gelöst habe und auf keinen Fall schwarzfahren wollte.»
Der Kondukteur ist genervt, zeigt auf sein Smartphone. «Unterschreiben Sie hier.» Dani kritzelt seine Unterschrift auf das Handy und schreibt sich die Personalnummer des Kondukteurs auf.
Zwei Tage später setzt sich Dani hin und schreibt dem SBB-Kundendienst ein langes E-Mail. Er schildert die Situation und zeigt sich enttäuscht über die fehlende Kulanz. Er bittet um eine Antwort.
Wirtschafts-Briefing
Eine Woche verstreicht. Dani hat von den SBB keine Antwort erhalten. Vergessen kann er den Vorfall nicht. Also greift Dani zum Telefonhörer. Er hat Glück. Eine nette Frau hört sich seinen Fall geduldig an. Sie schaut in den Akten nach. «Sie haben das Ticket fünf Sekunden nach Abfahrt gelöst», sagt sie zu Dani.
Fünf Sekunden! Natürlich seien die Bundesbahnen in solchen Fällen kulant, sagt die Frau, bittet um Verzeihung und storniert die Rechnung. Dani bedankt sich. Ende gut, alles gut.
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Was lehrt uns diese Geschichte?
1. Wenn man zur falschen Zeit an den falschen Kondukteur gerät, hat man Pech gehabt.
2. Besser direkt anrufen statt ein E-Mail zu schreiben – die Sache wird schneller geklärt.
3. Am besten gar nicht erst an die Fasnacht gehen!