Ist Ihnen der Name David Fincher ein Begriff? Falls nicht, ist das eine schwerwiegende Bildungslücke, die ich sogleich für Sie schliesse: Der Mann ist Regisseur von 1990er-Filmklassikern wie «Seven» oder «Fight Club», beide mit Brad Pitt in den Hauptrollen. Seine diversen Filme wurden insgesamt 40 Mal in diversen Kategorien für Oscars nominiert, dreimal für ihn selber als bester Regisseur.
Zum Glück gibts gleich zwei Fincher-Staffeln auf Netflix
Auch seine Netflix-Serien habens in sich: «House of Cards» entlarvte die Machinationen der US-amerikanischen Klasse in Washington, D.C., und wurde für insgesamt unglaubliche 223 verschiedene, hochrangige TV-Awards nominiert und gewann deren 27, unter anderem sieben Prime Time Emmys. Wo Fincher draufsteht, ist also in aller Regel Qualität drin.
Das gilt auch für die Netflix-Krimiserie «Mindhunter», die Fincher produziert. Über zwei Staffeln versuchen zwei Ermittler und eine Kriminalpsychologin (Anna Torv) in die Hirne und Seelen von verurteilten Serienmördern einzutauchen – um daraus Rückschlüsse auf aktuelle, laufende Fälle zu ziehen. Dies in den 1970er-Jahren, also zu einer Zeit, als psychologische Ermittlungsmethoden noch in den Kinderschuhen stecken und von Kollegen nicht ernst genommen oder sogar aktiv behindert werden.
Abgründe mit realem Hintergrund
Grossartig und beklemmend an der Serie ist zudem der Realitätsbezug: Unter anderem spielt der in einem kalifornischen Gefängnis noch immer lebende, höchst intelligente und grauenvoll gestörte Serienkiller Edmund Kemper eine Rolle, wie in der zweiten Staffel auch der 2017 verstorbene Serienkiller und Kultführer Charles Manson.
«Mindhunter» auf Netflix, zwei Staffeln
Wertung: Vier von fünf