Manchmal, im Subgenre von Krimis, liegt die Sympathie ja ganz klar auf Seiten der Verbrecher – insbesondere wenn es sich um sogenannte Gentlemen-Verbrecher handelt, also meistens gut angezogene, gebildete Männer und Frauen, die mittels elegant ausgeführter Pläne reiche Menschen um ihr Vermögen bringen, ohne auch je zu einer Schusswaffe zu greifen.
Für einmal ist die Kopie fast besser als das Original
Und weil man die grossen Erzählungen dieses Genres nur so und so oft variieren kann, greift Hollywood seit längerem tief in die Remake-Kiste – und stösst manchmal auf Gold. So zum Beispiel beim Remake von «The Italian Job» aus dem Jahr 2003, das das Original aus dem Jahr 1969 fast schon übertrifft.
Doppelter Goldklau, einmal elegant, einmal brachial
Eine Diebesbande, die in Venedig in spektakulärer Weise Goldbarren im Wert von 35 Millionen Dollar klaut, schaut bald darauf in die Röhre: Einer der ihren (grandios als bubiartiger Bösewicht: Edward Norton) klaut ihnen wiederum das ganze Gold – nicht in eleganter, sondern in wirklich unzimperlicher Weise. Natürlich schmiedet die Bande bald darauf Pläne, das Gold wiederzukriegen respektive zurückzustehlen.
Der Plot ist dünn – das macht aber gar nichts
Das ist eigentlich schon der ganze Plot. Mehr brauchts aber auch gar nicht, denn nur schon der Cast ist unglaublich: Charlize Theron, Jason Statham, Mark Wahlberg, Edward Norton und Seth Green sind alle grandios, und es gibt natürlich Komplikationen – in Form der ukrainischen Mafia –, es gibt diverse Explosionen, unglaublich coole Stunts und ziemlich absurde Verfolgungsjagden. Alles in allem also ein mehr als würdiges Sonntagabend-Programm in Absenz eines «Tatorts».
The Italian Job, SRF 2, 20.55 Uhr
Wertung: Vier von fünf