Es ist interessant, dass Sie offenbar glauben, eine Trennung sei ein Antrag, den man dem Partner offiziell stellen müsse und über den dieser dann entscheiden dürfe. Ebenso interessant ist, dass Ihr Partner genau das Gleiche zu glauben scheint. Schwer zu sagen, wer sich hier weiter vom Boden der Realität entfernt hat.
Klar ist aber, dass Respekt in Ihrer Beziehung keine Rolle spielt. Sonst würden Sie Ihren Wunsch achten, diese Beziehung zu beenden, und genau das tun. Und Ihr Partner würde Ihre Entscheidung akzeptieren, auch wenn sie ihm nicht gefällt. Stattdessen betteln Sie darum, gehen zu dürfen, und er erlaubt es Ihnen nicht. Das ist keine Beziehung auf Augenhöhe, sondern ein Kräftemessen zwischen einer Tochter im Teenageralter und ihrem überstrengen Vater.
Es ist Ihr Recht, diese Beziehung zu beenden. Sie gehören nicht Ihrem Partner, sondern sich selbst. Sie entscheiden, was richtig ist für Sie. Alldem werden Sie wohl zustimmen, aber wirklich überzeugen wird es Sie nicht, und genau darin liegt das Problem: dass Sie das Gegenteil glauben. Und dieser Glaubenssatz bestimmt nun Ihre Realität, die sich als absolute Ohnmacht präsentiert.
Sie brauchen dringend professionelle Hilfe. Wenden Sie sich an eine therapeutische Fachperson sowie an den Sozialdienst und notfalls an die Kesb. Das sind radikale Massnahmen, gewiss, aber wenn Sie es nicht schaffen, eine Beziehung zu beenden, die Sie nicht mehr führen wollen, liegt eine schwere Abhängigkeit vor, und das ist eine Krankheit, die Hilfe erfordert. Als Erstes sollten Sie sich das genau so eingestehen: Ich bin krank. Ich brauche Hilfe. Ich brauche Hilfe, um da rauszukommen – und um draussen zu bleiben.
Diese Hilfe gibt es. Aber darum bitten müssen Sie selbst. Hoffentlich ist noch genug Selbstwert dafür in Ihnen vorhanden.