Wenn Sie die Frage so formulieren, könnte man sagen: Machen Sie einfach, was Ihnen beliebt. Denn wer ist schon der Zeitgeist? Und wem gegenüber müssen Sie sich rechtfertigen? Die Klimaaktivist:innen haben ja keinen Einblick in Ihre Kreditkartenabrechnung.
Es sieht ganz danach aus, als litten Sie an einer Dissonanz: Einerseits verniedlichen Sie die kritischen Argumente zur philosophischen Mode, andererseits scheinen diese Sie zu überzeugen. Die Frage nach der Vertretbarkeit gilt also offenbar Ihnen selbst.
Wenn Sie klimaverträglich unterwegs sein möchten, dürfen Sie nur alle drei Jahre eine Kurzstrecke fliegen und alle sieben eine Langstrecke. Das ist aber unrealistisch. Sie müssen also etwas weiter denken:
1. Der Fleischkonsum belastet die Umwelt massiv. Die Schweiz kann für all die Tiere, die hier geschlachtet werden, nur die Hälfte des Futtermittels selber erzeugen, den Rest muss sie aus Südamerika importieren, wo für den Anbau der Regenwald abgeholzt wird. Essen Sie weniger Fleisch, dann können Sie auch häufiger fliegen!
2. Die schlimmsten Klimakiller:innen sitzen in unserem Parlament. Wählen Sie beim nächsten Mal Menschen, denen die Natur nicht egal ist. Auch das ist ein Beitrag zum Umweltschutz.
3. Gebrauchte Artikel müssen nicht neu produziert werden. Kaufen Sie Ihr nächstes Auto als Occasion, Ihr nächstes iPhone auf Revendo und Ihre nächste Digitalkamera auf Tutti oder Ricardo. Bei Galaxus können Sie bei jedem Einkauf eine Klimakompensation dazuwählen. Auch Ihre Flüge können Sie übrigens kompensieren.
4. Mit dem Zug reist es sich auch ganz angenehm.
Es gibt diverse Möglichkeiten, seinen ökologischen Fussabdruck zu verkleinern. Nutzen Sie möglichst viele davon – und geniessen Sie um Himmels willen Ihre Reisen! Ein schlechtes Gewissen hilft niemandem.