Die nächste Chance, für unseren Planeten abzustimmen, steht vor der Türe. Am 9. Februar stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die
Umweltverantwortungs-Initiative ab. Die Initiative will das nachhaltige Wirtschaften in der Verfassung verankern: «Wirtschaftliche Tätigkeiten dürfen nur so viele Ressourcen verbrauchen und Schadstoffe freisetzen, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben.»
Ist das nicht logisch? Wenn wir alle Ressourcen auf der Welt verbrauchen, dann funktioniert unser aktuelles Wirtschaftssystem nicht mehr. Wir sind auf dem Weg in eine Sackgasse.
Warum wir nichts ändern? Wohl, weil es zu bequem ist und es uns ja noch gut geht, und weil sich viele nicht mit den kommenden Generationen auseinandersetzen mögen.
Leider sind wir auf bestem Weg, die planetaren Grenzen zu überschreiten. Das ist das wissenschaftliche Konzept, das der Initiative zugrunde liegt. Neun planetare Grenzen sind global definiert: Klimawandel, Verschmutzung durch neuartige Stoffe, Biodiversität, Störung der Stoffkreisläufe: Stickstoff und Phosphor, Landnutzungsänderungen, Veränderung in Süsswassersystemen, Ozeanversauerung, Aerosolbelastung in der Atmosphäre, Abbau der Ozonschicht.
Wenn diese Grenzen überschritten sind, gefährden wir die Stabilität unserer Ökosysteme. 2024 sind global sechs dieser neun planetaren Grenzen überschritten. In der Umweltverantwortungs-Initiative wurden sechs für die Schweiz wichtige planetare Grenzen explizit erwähnt. Es ist höchste Zeit, die ökologische Kreislaufwirtschaft umzusetzen und unserer Erde Sorge zu tragen.
Gerade das Beispiel «Wasser» ist in der Schweiz sehr aktuell. Erstens müssen wir über ein intelligentes Wassermanagement diskutieren, da sich die Regenperioden und Intensitäten verändern und die Gletscher schmelzen. Zweitens müssen wir Sorge zu unserem Trinkwasser tragen; einige Wasserreservoire in der Schweiz können aktuell nicht genutzt werden, da Grenzwerte von gesundheitsschädigenden Stoffen überschritten sind. Dies ist nur ein Beispiel, auf welch innovativen Weg wir uns mit der Umweltverantwortungs-Initiative machen können.
Für eine lebenswerte Zukunft für viele folgende Generationen.
* Aline Trede ist Fraktionschefin der Grünen im Nationalrat und Umweltwissenschaftlerin. Sie schreibt jeden zweiten Sonntag für uns – im Turnus mit SVP-Nationalrat Alfred Heer.