Vergangenen Montag erschien in der Schweiz eine Studie, die sich mit der Frage «Wie geht es eigentlich den Frauen in der Schweiz?» beschäftigt. Bei der Studie der Zeitschrift «Annabelle» und des Meinungsforschungsinstituts Sotomo nahmen 6200 Frauen aus der Deutschschweiz teil. Sie wurden gefragt, wie sie den Stand der Gleichstellung in der Schweiz einschätzen, wie sie den Spagat zwischen Beruf und Familie schaffen, was sich im Vergleich zur Generation ihrer Mütter und Grossmütter verbessert oder verschlechtert hat und wie zufrieden sie sind in Bezug auf Partnerschaft und Sexualität. Das Ergebnis: Deutschschweizerinnen sind eigentlich ganz glücklich mit ihrem Leben. Aber es hapert auch an manchen Stellen. Beispiele? Die Benachteiligung gegenüber Männern, die mangelhafte Gleichstellung in der Arbeitswelt und die Mutterschaft, die die berufliche Laufbahn stark beeinflusst.
Alles Fakten. Aus der Sicht der Frau. Doch dies will der Mann nicht gelten lassen. Ich konkretisiere: viele Männer. Das erkennt man aus den zahlreichen Online-Kommentaren, die auf unterschiedlichsten Newsportalen zu finden sind. Auch auf Blick.ch. Und sie machen mich so unfassbar wütend. Dass es mir äusserst schwerfällt, meine Sprache unter Kontrolle zu behalten.
«Die armen Frauen. Ich werde heute Nachmittag ganz traurig sein», schreibt einer despektierlich. Ein anderer tippt: «Eine Ungleichbehandlung gibt es nicht, jede/r arbeitet selbstverantwortlich, kann sich auch den Lohn selbst bemessen.» Die meisten jammern: «Fragt mal die Männer!» Oder bemerken: «Wieder eine Umfrage zur Gleichstellung.
Das ist unnötig.» Ein Herr meint: «Die Frauen in Westeuropa wollen einfach zu viel. Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, da bleibt der Mann auf der Strecke. Folge:
Im Bett läufts dann nicht mehr so, wie sie es gerne hätte.»
Die Zeitschrift wird als Frauenblättli degradiert, welches niemand lesen würde. Und, liebe Frauen, checkt ihr’s denn nöd!!! – «man kann nun Mal nicht den Fünfer und das Weggli haben».
Liebe Männer, die ihr solche Kommentare hinterlasst oder solche Gedanken in euren Köpfen jongliert: Sorry, aber es geht hier nicht um euch!
Und versteht doch bitte endlich, wir wollen euch nichts wegnehmen!