Fix zur Gesellschaft
Ich will jeden Tag Blumen

Unsere Autorin macht sich nichts aus Valentinstag. Aber dafür aus Blumen.
Publiziert: 14.02.2021 um 07:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2021 um 15:17 Uhr
Alexandra Fitz, stv. Leiterin SonntagsBlick Magazin.
Foto: Thomas Meier
Alexandra Fitz

«Roses are red.
Violets are blue.
I hate rhyming.
Penis.»

«Roses are red» ist eigentlich ein Liebesgedicht und wurde immer mal wieder umgewandelt. Diese Version trifft meinen Humor. Und das Gedicht passt für mich wunderbar zum Valentinstag. Ich habe noch nie irgendetwas zum Valentinstag bekommen. Was wohl daran lag, dass ich immer Männer an meiner Seite hatte, die sich aus diesem Tag nichts machten oder ihn schlicht vergassen. Dass man ihn dann nicht gerne feiert, liegt auf der Hand. Aber ohnehin habe ich gern jeden Tag Blumen. Einmal im übertragenen Sinne, einmal wortwörtlich.

Blumen gehören für mich in ein Zuhause. Sie machen es bunt, und sie machen es einladend. Ich gehe jede Woche in einen Blumenladen. Ich habe meine Favoriten und probiere dennoch immer wieder neue Floristen aus. Wenn ich vom Geschäft oder vom Wochenmarkt mit einem Strauss durch die Strassen laufe, drehen sich die meisten Frauen danach um. Viele loben ihn, und andre, da bin ich mir sicher, bringt er auf die Idee: «Ach, Blumen könnte ich auch wieder einmal holen!»

Schnittblumen sind gerade deshalb schön, weil sie vergänglich sind. Sie erfreuen einen ein paar Tage, und dann, wenn sie verwelken, ist das nicht meine Schuld. Es ist ihre DNA. Das macht meine Beziehung zu Schnittblumen etwas relaxter als zu Zimmerpflanzen, bei denen sehr wohl der Gärtner auch der Henker ist.

Natürlich ist es immer eine Freude, wenn man Blumen geschenkt bekommt. Aber wenn ich nur auf geschenkte oder mitgebrachte Blumen warten würde, wäre mein Zuhause nicht, wie ich es gerne habe. So warte ich auch heute nicht auf Blumen.

Ah, da fällt mir ein. Einmal habe ich an einem Valentinstag ein kleines Sträusschen ins Büro geschickt bekommen. Von einem Mann, von dem ich weiss, dass er mich sehr mag. Trotzdem war es etwas seltsam, als alle auf der Redaktion fragten, wer denn mein Verehrer sei. Es war nämlich der Partner meiner Mutter, der nicht nur ihr, sondern auch ihren zwei Töchtern eine Aufmerksamkeit aus der Ferne schickte. Ein Mann der alten Schule.

Ich werde auch heute Blumen auf dem Tisch haben – ganz egal von wem.

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