Ich frage hier für eine Freundin. Sie fragt sich nämlich, warum ihr Partner genüsslich furzt und lediglich ein «Ups» nachschiebt. Und warum ihr Partner vor sich «hingörpst», das Gesicht kurz verzieht und ein noch kürzeres «Sorry» murmelt. Also sie fragt nicht nach dem Warum. Sie fragt sich, warum er sie, wenn sie einmal von zu viel Paprika (gell, rohe Paprika stossen auf?) oder zu viel Kohlensäure (wer mag auch lieber abgestandenes Mineralwasser?) rülpst, mit grossen Augen anschaut, die so etwas andeuten wie «Spinnsch eigentlich?».
Dasselbe bei der abgehenden Blähung. Sei er noch so leise – beim Furz der Freundin ertönt schnell ein «Wähhh!», nicht selten gefolgt von einem «Das ist jetzt der Anfang vom Ende». Genau wegen dieser Aussagen versuchen Frauen, das Natürlichste der Welt zu unterdrücken. Und wenn es doch einmal nicht gelingt, kommt der Richter, der selbst Tag für Tag Täter ist. Warum, liebe Damen und Herren, wird beim Rülpsen und Furzen nicht mit gleichen Ellen gemessen?
Letztens erzählte sie mir gar Folgendes: Eines Morgens habe er zu ihr gesagt: «Ich hab dich dann schon furzen gehört in der Nacht.» Sogar im Dunkeln, spätnachts, wenn die Freundin denkt, sie sei sicher und allein, lauert er ihr auf. Wissen Sie, was sie ihm antwortete? Sie war nicht verschämt und sagte: «Ups, hast du mich gehört? Ich weiss, es isch ‹Wähhh!›» Sie sagte: «Schön, ich furze nämlich, wann ich will!»
In diesem Sinne: Free Furz!