ETH-Professorin Sonia I. Seneviratne
Erneuerbare Energien sind gut für das Klima und werden uns Kosten sparen

Fossile Energieträger sind der Haupttreiber der globalen Erwärmung. Ein Wechsel hin zu erneuerbaren Energien kostet – aber nicht so viel, wie wenn wir die Erderwärmung nicht möglichst begrenzen, schreibt ETH-Professorin Sonia I. Seneviratne.
Publiziert: 15.05.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2024 um 10:35 Uhr
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Solarpanels, Windturbinen und Wasserkraftwerke: Daraus sollten wir unsere Elektrizität gewinnen, schreibt Klimawissenschaftlerin Seneviratne.
Foto: imago/imagebroker
Sonia I. Seneviratne

Die Klimakrise ist eine Energiekrise. Denn der Haupttreiber der globalen Erwärmung ist die Verbrennung von fossilen Energieträgern: Erdöl, Gas und Kohle. Deshalb ist es essenziell, die erneuerbaren Energien zu fördern.

In einer Welt ohne CO₂-Emissionen muss die Energieverwendung über Elektrizität erfolgen. Diese Elektrizität wiederum soll hauptsächlich aus erneuerbaren Energien erzeugt werden: aus Solarpanels, Windturbinen und Wasserkraftwerken.

Die Grafik zeigt, dass fossile Brennstoffe den Grossteil der CO₂-Emissionen verursachen (globaler CO₂-Ausstoss pro Jahr in Gigatonnen).
Foto: SCNAT, IPCC/Weltklimaratsbericht

Solarenergie und Windenergie sind viel billiger geworden. Ihre Energiequelle ist die Sonneneinstrahlung, die kostenlos zur Verfügung steht. Ihre Nutzung verursacht keine lokale Luftverschmutzung.

Der letzte Bericht des Weltklimarats zeigt, dass 20 Prozent unserer CO₂-Emissionen bis 2030 mit dem Einsatz von Solar- und Windenergie vermieden werden können. Heute geben wir sehr viel Geld für fossile Energieträger aus. Ein Wechsel zu Solar- und Windenergie würde grösstenteils geringere Kosten mit sich bringen. 

Die Grafik zeigt Optionen zur Minderung des Klimawandels.
Foto: IPCC

Die Kosten, die für die Energietransition benötigt werden, sind auch gering im Vergleich mit den Kosten, die anfallen würden, wenn wir diese Transition nicht schaffen. Neue Studien zeigen, dass die wirtschaftlichen Kosten der Klimakrise erheblich sein werden, wenn wir es nicht schaffen, die globale Klimaerwärmung auf etwa 1,5 Grad zu stabilisieren. 

Eine Studie, die von der ETH Zürich geleitet worden ist, und zu der unsere Gruppe beigetragen hat, zeigt, dass das globale Bruttoinlandprodukt bei einer globalen Erwärmung von 3 Grad um ca. 10 Prozent reduziert wäre. Bei einer globalen Erwärmung von 1,5 °C wären die Auswirkungen geringer: Das globale Bruttoinlandprodukt würde in diesem Fall etwa 3 Prozent betragen.

Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung kommt zu noch höheren wirtschaftlichen Auswirkungen, wenn die Dauerhaftigkeit von ökonomischen Klimafolgen einberechnet wird. Hingegen würden sich die Kosten der Minderung der Klimaemissionen auf nur wenige Prozente des globalen Bruttoinlandprodukts belaufen.

Die hauptsächlichen nötigen Massnahmen sind der Ausstieg aus der Verwendung von fossilen Brennstoffen und der Wechsel auf erneuerbare Energien. 

Zusammengefasst: Der Wechsel auf erneuerbare Energien ist nötig, um aus der Klimakrise auszusteigen, und wird unumkehrbare negative Folgen einer verschärften Klimakrise für die Gesundheit und Ökosysteme verhindern. Ausserdem ist dieser Wechsel mittlerweile sogar vergleichsweise günstig und wird uns ökonomische Schäden ersparen.

Es lohnt sich also, auf erneuerbare Energien zu setzen, sowohl für die Natur als auch für die Menschen!

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