Als der Comedian und Autor Felix Lobrecht (34) in der Schweiz auf Tournee war, behauptete er in seinem Podcast «Gemischtes Hack», dass das was in Deutschland die türkische Community ist, in der Schweiz die albanische und kosovarische sei. Bei letzterem scheint der Berliner nicht ganz falsch zu liegen, wie ein Blick auf die veröffentlichte Statistik vom Bundesamt für Statistik verrät. Um sich ein besseres Bild machen zu können, hat Blick die Zahlen zusammengetragen und sie nach Gemeinde sortiert.
Hier die Top zehn Gemeinden mit dem grössten Anteil an kosovarischen Staatsbürgern. Doppelbürger werden nicht gezählt. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2021.
Egerkingen SO
Den ersten Platz besetzt die Gemeinde Egerkingen. Hier liegt der Anteil bei 9,3 Prozent, das sind 391 von insgesamt 4221 Einwohner. Egerkingen liegt direkt an der Autobahn und grenzt unter anderem an den Gemeinden Härkingen, Hägendorf und Neuendorf, wo grosse Verteilzentren wie das Briefzentrum der Schweizerischen Post in Härkingen, das Buchzentrum in Hägendorf und den Migros Verteilbetrieb, betreibt. Zudem ist Egerkingen nur einen Katzensprung von Olten entfernt.
Reinach AG
Reinach im Kanton Aargau belegt den zweiten Platz der Rangliste, mit 9,2 Prozent. Das Dorf ist zusammen mit Menziken das wirtschaftliche Zentrum im Südaargau. Die 9,2 Prozent entsprechen 838 Personen. Reinach hat 9108 Einwohner.
Leibstadt AG
Bleiben wir im Aargau und gehen nach Leibstadt. Das kleine Dorf ist vor allem durch das Atomkraftwerk bekannt. Von 1886 Einwohner (Stand 2021) sind 157 aus dem Kosovo. Das sind 8,3 Prozent.
Triengen LU
Was haben Zahnbürsten, Föhns und Kleinflugzeuge gemeinsam? Genau, alle drei stehen in Verbindung mit Triengen. Das Schweizer Unternehmen Trisa hat hier ihren Sitz und beschäftigt über 1000 Mitarbeitende und beliefert die ganze Schweiz. Triengen hat neben einem Flugplatz für Kleinflugzeuge auch ein grosses Strassennetz, mit dem schnell nach Luzern oder Aarau gereist werden kann. Bei einer Einwohnerzahl von 4687 (Stand 2021) stammen 387 aus dem Kosovo – also 8,3 Prozent.
Böttstein AG
Wieder zurück zum Kanton Aargau. Böttstein liegt an der Aare im im Bezirk Zurzach. Von den 4063 Einwohner (Stand 2021) sind 8 Prozent aus dem Kosovo, 325 Einwohner. Gerade gegenüber, auf der anderen Aareseite, befindet sich Döttigen, das mit einem Anteil an Kosovaren von 6,7 Prozent auf Platz 12 liegt.
Birr AG
Von Böttstein geht es in den Süden, nach Birr. Hier liegt der Prozentanteil bei 7,7 Prozent. 354 von 4573 Einwohnern stammen aus dem Kosovo. Seit der Ansiedlung des Energiekonzerns ABB (Brown, Boveri & Cie.) mit Fabrikhallen und Wohnsiedlungen in den 1950er-Jahren, erlebte die Gemeinde Birr einen starken Wachstumsschub mit einem hohen Anteil an Pendlern und Ausländern. Aktuell befindet sich neben der ABB auch eine Betriebsstätte der General Electric.
Spreitenbach AG
«S.B. West Side», spätestens seit dem Comedy-Duo Diverti Mento ist Spreitenbach jedem einen Begriff. Laut Bfs hat die Stadt Spreitenbach bei 12'162 Einwohnern (stand 2021) einen Ausländeranteil von über 50 Prozent, 921 Einwohner stammen aus dem Kosovo. Das sind 7,6 Prozent.
Tecknau BL
Tecknau im Kanton Baselland ist klein. Die kleine Gemeinde im Eital hat eine Einwohnerzahl von 813 (stand 2021) und 60 von ihnen sind Kosovaren, was 7,4 Prozent der Einwohner von Tecknau ausmacht.
Dulliken SO
Die zweite Solothurner Gemeinde in dieser Auflistung befindet sich im Bezirk Olten. Rund 7,3 Prozent der 5200 Einwohner von Dulliken kommen aus dem Kosovo, das sind 382. Bei Pendlern ist die Gemeinde beliebt, da sie durch die A1 gut mit Zürich und Bern verbunden ist und Nah von Olten und Aarau liegt.
Menziken AG
Hier beträgt die Zahl 7,2 Prozent der Bewohner. Menziken liegt direkt neben Reinach. Von 6706 Einwohnern sind 483 Kosovaren.