Alternative zum Altersheim
Rentnerehepaar zieht in Kleinhaus im eigenen Garten

Ins Altersheim wollte das Rentnerpaar Lenz nicht. Statt dessen haben Verena (86) und Max Lenz (91) ein ebenerdiges modernes Kleinhaus auf dem eigenen Grundstück erstellen lassen.
Publiziert: 06.12.2020 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2021 um 18:08 Uhr
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Verena (86) und Max Lenz (91) sind glücklich in ihrem neuen Mini-Haus.
Foto: zVg
Corine Turrini Flury

«Früher waren hier unsere Stangenbohnen, jetzt steht hier unser Haus», erzählt Max Lenz (91) lachend zu BLICK. Zusammen mit seiner Ehefrau Verena (86) lebt er seit Juni 2019 in einem neuen ebenerdigen Kleinhaus mit zwei Schlafzimmern, einer Wohnküche und Bad im Kanton Solothurn – und ist rundum zufrieden. Das vorgefertigte Haus hat rund 63 Quadratmeter Bruttowohnfläche.

Davor lebte das Ehepaar in einem eigenen Sechszimmer-Einfamilienhaus mit grossem Garten. Dort lebt jetzt der jüngste Sohn René Lenz mit seiner Partnerin.

«Das Haus wurde uns zu gross»

«Mir machten die Treppen immer mehr zu schaffen, und das Haus war für uns beide viel zu gross. In unserem neuen Haus ist alles ebenerdig, rollstuhlgängig und pflegeleicht. So kann ich unsere alltäglichen Hausarbeiten selber erledigen und die Schwiegertochter hilft mir bei aufwendigeren Haushaltsarbeiten», so Verena Lenz.

Sohn René und seine Partnerin unterstützen die Senioren bei Einkäufen und administrativen Erledigungen, und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. «Nicht nur wir helfen meinen Eltern wann immer nötig, sondern die ganze Verwandtschaft», sagt Sohn René Lenz.

Das Rentnerpaar Lenz ist zufrieden mit seinem kleinen Haus und der neuen Wohnsituation in ihrer gewohnten Umgebung. Einen kleinen Sitzplatz und Blumen im Garten haben sie noch immer und auch Zeit, das zu geniessen. «Wir haben hier alles, was wir brauchen und konnten alles selber aussuchen», sagt die Ehefrau. Ihr sei besonders die Wohnküche wichtig gewesen. «Ich koche täglich und backe viel», so die 86-Jährige.

Das Haus wird fixfertig geliefert

Im Vorfeld zum Hauskauf hat das Ehepaar Lenz ein Musterhaus von Kleinhaus.ch besichtigt und seinen Wünschen entsprechend Anpassungen in die Planung einfliessen lassen. Die gesamte Planung inklusive Baueingabe wurde von der Schweizer Firma vorgenommen und die fixfertigen Module vom Hersteller in Deutschland mit einem Lastwagen angeliefert. Einen Tag nach der Lieferung stand das neue Haus schon im Garten des Ehepaars Lenz.

Knapp zwei Wochen später war es mit sämtlichen Installationen, Anschluss- und Fertigstellungsarbeiten vor Ort bezugsbereit. Ähnlich wie bei einem Tiny House, das zum Teil wieder mit Anhänger umgezügelt werden kann, besteht auch bei den Kleinhäusern die Möglichkeit, sie bei einem geplanten Umzug andernorts neu aufzubauen.

Firmeninhaber von Kleinhaus.ch, Stefan Brüngger dazu: «Wir verwenden teils Schraubfundamente mit grossen Schrauben, welche wieder rausgedreht werden können, wenn ein Haus gezügelt wird.» Nicht so das Kleinhaus von Ehepaar Lenz. In Solothurn wurden Betonfundamente verbaut, auf denen das Haus festgeschraubt wurde.

Alternative zum Altersheim

Dass mit dem Alter ein Haus für ältere Bewohner zu gross und umständlich wird, wie dies beim Ehepaar Lenz der Fall war, ist keine Seltenheit, erklärt Firmeninhaber Brüngger: «Wir haben öfter solche Situationen. Jemand hat ein Haus, möchte aber nicht wegziehen und im Garten hat es noch Platz. Diese Ausgangslage ist ideal für unsere Häuser. Ältere Leute zu ‹verpflanzen› ist meist nicht gut. Mit einem Kleinhaus können sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, und oft wohnen die Kinder dann gleich nebenan im Elternhaus.»

So wie bei Verena und Max Lenz. Für das Ehepaar ist die jetzige Wohnform eine ideale Alternative zum Altersheim. Max Lenz: «Der Gedanke an ein Altersheim hat uns zu schaffen gemacht. Jetzt hoffen wir, dass wir hier im neuen Haus am alten Ort noch ein paar Jahre leben können.»

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