Nicht nur Rauchen ist Risikofaktor
Wie Fleischkonsum und Lungenkrebs zusammenhängen

Rauchen bleibt der grösste Risikofaktor für Lungenkrebs. Es gibt aber noch andere Faktoren, die die Entstehung von Tumoren in der Lunge fördern können. Forscher haben nun in einer Studie eine Verbindung zwischen fleischreicher Ernährung und Lungenkrebs gefunden.
Publiziert: 24.04.2024 um 19:55 Uhr
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Rauchen bleibt Lungenkrebsrisikofaktor Nummer eins.
Foto: imago images/Petra Schneider
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Marian NadlerRedaktor News

Diese Studienergebnisse dürften Fleisch-Fans nicht freuen: Forscher der italienischen Universität Perugia haben im Rahmen einer Metaanalyse von 12 Studien einen Zusammenhang zwischen fleischreicher Ernährung und einem erhöhten Risiko für Lungenkrebs gefunden.

Die Wissenschaftler verglichen im Rahmen ihrer Studie zwei Ernährungsformen miteinander. Auf der einen Seite eine typisch westliche, fleischreiche Ernährung mit viel hoch verarbeitetem und rotem Fleisch, Eiern, Süssigkeiten und industriell bearbeitetem Getreide. Auf der anderen Seite eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Geflügel, Vollkornprodukten und Fisch.

Dosis-Wirkungs-Beziehung festgestellt

Das Ergebnis war eindeutig: Die Personen, die sich vor allem westlich-fleischreich ernährten, hatten ein 39 Prozent höheres Lungenkrebsrisiko im Vergleich zu den Personen, deren Ernährungsweise sich am wenigsten mit der westlichen Fleisch-Kost überschnitt. Wer sich vor allem gesund ernährte, reduzierte sein Lungenkrebsrisiko also dementsprechend.

Es konnte eine sogenannte Dosis-Wirkungs-Beziehung festgestellt werden. Die Dosis-Wirkungs-Beziehung bezieht sich auf erwünschte respektive unerwünschte Effekte. Bedeutet bezogen auf Fleischkonsum: Mit steigendem Fleischkonsum steigt das Lungenkrebsrisiko, mit abnehmendem Fleischkonsum sinkt es.

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Ernährung hat massgeblichen Einfluss auf Lungenkrebsrisiko

Damit nicht genug, konnten die Forscher auch beweisen, dass sich eine Reduktion oder der Verzicht auf rotes Fleisch insbesondere positiv auf die Gesundheit von Rauchern und ehemaligen Rauchern auswirken konnte. Der Grund: Gesunde Ernährung wirkt den entzündungsfördernden Effekten des Rauchens, die ausschlaggebend für die Entstehung von Lungenkrebs sind, entgegen und hat zudem eine präventive Wirksamkeit.

Im Schlusswort fassen die Studienautoren erneut zusammen: Die untersuchten Ernährungsmuster haben einen massgeblichen Einfluss auf das Lungenkrebsrisiko. Dies war speziell bei Rauchern und ehemaligen Rauchern der Fall, bei denen die gesunde Ernährungsweise das individuelle Lungenkrebsrisiko senkte.

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