Ety Fuhrmann (47) bekam vor sechs Jahren die Diagnose Lungenkrebs
Ärzte geben Zürcherin 6 Monate – dann passiert ein Wunder

Bei der Zürcherin Ety Fuhrmann wurde Lungenkrebs diagnostiziert, die Ärzte rechneten mit dem Schlimmsten. Trotzdem hat die Mutter zweier Kinder die Hoffnung nicht aufgegeben – und hat damit recht behalten.
Publiziert: 29.09.2023 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 09:35 Uhr
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Die 47-jährige Ety Fuhrmann bekam vor sechs Jahren die Diagnose Lungenkrebs. Die Ärzte gaben ihr nur noch sechs Monate zu leben.
Foto: zVg
Remo Bernet (Glückspost)
Glückspost

Als sich Ety Fuhrmann (47) im Oktober 2017 nicht gut fühlt, denkt sie an nichts Schlimmes. «Ich ging davon aus, dass es eine Erkältung ist. Ich hatte Husten, Kopfschmerzen und Fieber», erinnert sie sich. Doch die angebliche Erkältung will nicht verschwinden, ihr Zustand wird immer schlimmer. Erst Ehemann Mike konnte sie davon überzeugen, zum Arzt zu gehen – aber auch dieser sah das Ausmass der Erkrankung anfangs nicht und verschrieb Ety Fuhrmann lediglich Antibiotika.

Ihr Zustand verschlechterte sich in den Tagen darauf abermals. «Ich konnte kaum mehr sprechen, weil mir die Luft fehlte», erinnert sich Ety Fuhrmann. Schliesslich ging sie ins Spital an ihrem Wohnort, der Zürcher Gemeinde Horgen. Die Ärzte zogen der Mutter von zwei Kindern 1,5 Liter Wasser aus der Lunge, nach kürzester Zeit war dieses jedoch zurück.

«Die Situation wurde immer angespannter», sagt sie. Bei einem CT, also dem Röntgen ihres Oberkörpers, fiel den Ärztinnen und Ärzten sofort auf, dass Ety Fuhrmann schwarze Flecken auf dem linken Lungenflügel hat. Nach einer Biopsie kam die Schockdiagnose: «Mir wurde gesagt, dass ich Krebs im Stadium vier habe. Die Ärzte gaben mir noch maximal sechs Monate zu leben.» Für sie brach in diesem Moment eine Welt zusammen. «Ich war sprachlos. Ich konnte gar nicht wirklich auf die Fragen des Onkologen eingehen. Der Schock war zu gross.»

Ernährungsumstellung, Chemotherapie und pflanzliche Methoden

Kurze Zeit später war für sie eines klar: Trotz der erschütternden Diagnose will sie nicht aufgeben. «Ich habe zwei Kinder und sie brauchen mich. Deshalb habe ich alles dafür getan, um wieder gesund zu werden.» Sie stellte ihre Ernährung um und machte verschiedene alternative, pflanzliche Therapien. Gleichzeitig setzte Fuhrmann auch auf die von den Ärzten verschriebene Chemo. «In dieser ganzen Zeit habe ich immer versucht, möglichst positiv zu bleiben.»

Trotzdem sei es eine harte Zeit gewesen. «So eine Chemotherapie zehrt an den Kräften», erklärt Fuhrmann. Doch die Behandlung zeigte Wirkung – sogar mehr als erwartet. Das Zweifach-Mami schildert einen Arztbesuch: «Ich machte ein weiteres Mal ein CT und ein MRI. Ich werde nie mehr vergessen, wie der Onkologe mich anschaute und fragte: ‹Was haben Sie gemacht?› Denn die Krebszellen auf der Lunge waren plötzlich weg.» Bis heute können sich die Ärzte die überraschende Veränderung zum Besseren nicht erklären.
«Ich fühlte in diesem Moment eine riesige Dankbarkeit», sagt Fuhrmann. Die Ängste der vergangenen Monate seien von der einen Sekunde auf die andere wie verflogen. «Es war einfach ein richtig schöner Moment.»

Trotzdem: Vom Krebs vollständig geheilt ist sie nicht. «Er ist bisher dreimal an anderer Stelle zurückgekommen und wieder gegangen. Krebs wird mich wohl mein Leben lang begleiten», erklärt sie. Doch dank Medikamenten habe man die Situation aktuell sehr gut im Griff und sie könne ihr Leben wieder leben. «Mir geht es sehr, sehr gut.» Sie freue sich auf alles, was noch komme. «Ich bin schon sechs Jahre da – statt sechs Monate.»

Fuhrmann schreibt Buch über ihre Erlebnisse

Die Krankheit habe sie verändert. «Ich geniesse mein Leben mehr und bin ein viel positiverer Mensch geworden. Ich bin überzeugt, man findet immer einen Weg», freut sie sich. Ihre Erlebnisse arbeitet Ety Fuhrmann nun in ihrem autobiografischen Buch «Meine Beste Freundin Krebs» auf. «Mir geht es dabei nicht darum, Geld zu verdienen, sondern meine Geschichte zu erzählen und anderen damit hoffentlich etwas Hoffnung zu geben», betont sie. Deshalb will die Zürcherin die Hälfte der Einnahmen an die indonesische Kinder-Krebshilfe spenden.

Nicht unerwähnt bleibt im Buch natürlich ihre Familie. «Für meinen Mann war es wohl schwerer als für mich selber. Ich konnte die Situation besser akzeptieren», sagt Ety Fuhrmann. Er wollte ihr bei allem helfen und habe viel zum Thema Krebs und der Behandlung davon recherchiert. Doch sie blockte oft ab. «Ich habe ihn durch die Krankheit oft vernachlässigt und darunter hat unsere Ehe auch sehr gelitten.» Dank intensiven Gesprächen konnten sie diese Probleme mittlerweile lösen.

Auch wenn Ety Fuhrmann nun seit anderthalb Jahren tumorfrei ist, kann der Krebs wieder zurückkommen. Dennoch ist sie dankbar. «Ich habe so viel Zeit mit meinen Kindern und meinem Ehemann dazugewonnen. Das macht einfach nur glücklich.»

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