Schweizweit erkranken jährlich rund 42'000 Menschen an Krebs. Für Patienten und ihre Angehörigen ist die Diagnose häufig ein Schock. Das deutsche Unternehmen Biontech löste am Mittwoch bei zahlreichen Krebs-Patienten grosse Hoffnungen aus. Für 2026 kündigt der Konzern ein erstes Krebs-Medikament an.
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Die Forschung läuft laut dem Unternehmen bereits auf Hochtouren. Geht es um die Behandlung eines speziellen Typs von Brustkrebs, Bauchspeichelkrebs oder Lungenkrebs, sei das Unternehmen schon vergleichsweise weit.
Bis 2030 streben die Forscher Zulassungen gegen zehn Indikationen an, wie Unternehmenschef Uğur Şahin erklärte. Es gebe eine Reihe an Wirkstoff-Kandidaten in der mittleren und späten klinischen Entwicklung. «Wir sind der Überzeugung, dass wir mehrere Chancen haben, unser Ziel zu erreichen», sagte Medizinchefin Özlem Türeci am Mittwoch.
Gewinn ging deutlich zurück
Das Unternehmen meldete bei der Präsentation der Geschäftszahlen zwar einen deutlichen Gewinn- und Umsatzeinbruch für 2023, investierte aber auch mehr in Forschung und Entwicklung.
Jens Holstein, Finanzchef von Biontech, erklärte: «Wir sind davon überzeugt, dass unsere solide finanzielle Position es uns ermöglichen wird, unsere langfristige Strategie zur Entwicklung innovativer Therapien gegen Krebs, Infektionskrankheiten und andere schwere Erkrankungen voranzutreiben.» Man habe mehrere Partnerschaften in der Onkologie geschlossen und wolle gemeinsam Fortschritte erzielen.
Der Konzern erhielt weltweit Bekanntheit, als es einen der ersten Impfstoffe gegen Covid-19 entwickelte. Insgesamt lieferten Biontech und Pfizer 2023 weltweit mehr als 400 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen aus. Jetzt will das Unternehmen weg vom Fokus auf Covid-19-Impfstoffe hin zu der Entwicklung von Krebsmedikamenten. Diese Entwicklung hatte sich bereits über das gesamte vergangene Jahr abgezeichnet. Denn: Mit dem Ende der Pandemie ging die Nachfrage nach Covid-Impfungen deutlich zurück. (ene)