Die Menstruation ist in vielen Teilen der Welt ein absolutes Tabuthema: In verschiedenen Religionen gilt die Frau als verunreinigt, während sie ihre Tage hat – dann ist ihr das Gebet untersagt. Die Tabuisierung der Regelblutung als geschlechtsspezifisches «Problem» ist unter anderem aus diesem Grund in vielen Kulturen tief verankert.
Während in der Schweiz offener über die Menstruation gesprochen wird, schwingen auch hierzulande negative Konnotationen mit: Rund jede zehnte Frau leidet am Prämenstruellen Syndrom (PMS), was bedeutet, dass die Regelblutung und die Zeit davor von starken Symptomen begleitet wird. Dann können die Tage zur Qual werden. Natürlich gibt es auch Frauen, bei denen kaum Begleiterscheinungen auftreten und die die Menstruation trotzdem als Last empfinden.
In der Schweiz leidet etwa jede zehnte geschlechtsreife Frau unter Beschwerden vor der Periode. Viel ist über das Prämenstruelle Syndrom (PMS) zwar nicht bekannt, jedoch gibt es durchaus Möglichkeiten, wie man gegen die Symptome vorgehen kann.
In der Schweiz leidet etwa jede zehnte geschlechtsreife Frau unter Beschwerden vor der Periode. Viel ist über das Prämenstruelle Syndrom (PMS) zwar nicht bekannt, jedoch gibt es durchaus Möglichkeiten, wie man gegen die Symptome vorgehen kann.
Wann und ob eine Frau über ihre Menstruation sprechen möchte, liegt bei ihr
Das Thema Menstruation offen anzugehen, kann sich positiv auswirken. Wenn Frauen unter ihrer Periode leiden, kann das sehr belastend sein. Darüber zu sprechen, kann helfen und verständnisvolle und empathische Reaktionen hervorrufen. Wichtig ist aber auch, dass das Thema ernstgenommen wird; noch immer hört man, wie Frauen verunglimpfend gefragt werden, ob sie ihre Tage haben, wenn sie schlecht gelaunt sind. Wann und ob eine Frau über ihre Menstruation und allfällige Begleiterscheinungen sprechen möchte, liegt bei ihr.
Dass der Menstruation international mehr Aufmerksamkeit zukommt, hat sich an der Oscar-Verleihung gezeigt: Der Film «Period. End of Sentence.» wurde in der Kategorie «Beste Kurzdokumentation» im Jahr 2019 ausgezeichnet. Darin zeigt Regisseurin Rayka Zehtabchi die Tabuisierung der Menstruation in Indien. Während im Rahmen des Films befragte Männer die Menstruation für eine Frauen-Krankheit und Binden für Kinderwindeln halten, macht sich eine Gruppe von Frauen für die Verbreitung von Binden stark und beginnt diese selbst zu produzieren und zu vermarkten.
Wenn Frauen während ihrer Tage über unerträgliche Schmerzen klagen, sollte man ihnen besser glauben. Denn eine von zehn leidet an Endometriose. Jetzt machen Betroffene weltweit auf die Krankheit aufmerksam.
Wenn Frauen während ihrer Tage über unerträgliche Schmerzen klagen, sollte man ihnen besser glauben. Denn eine von zehn leidet an Endometriose. Jetzt machen Betroffene weltweit auf die Krankheit aufmerksam.
Menstruation gewinnt Oscar und man redet über Menstruationsurlaub
Der Film zeigt, dass es für geschlechtsreife Mädchen und Frauen schwierig ist, ohne die nötige Intimpflege und Monatshygiene zur Schule gehen zu können. Gerade der Austausch unter den Frauen klärt auf und fördert Frauen in ihren Möglichkeiten, auch wenn in Indien in Bezug auf Chancengleichheit noch ganz andere Zustände herrschen. Auch die Lancierung eines Perioden-Emojis hat international grosse Wellen geschlagen.
Spaniens Regierung hat ein Gesetz zur Einführung zusätzlicher Krankentage für Frauen mit starken Menstruationsbeschwerden auf den Weg gebracht. Somit wird Spanien das erste Land in Europa mit bezahlten Extra-Krankentagen. Auch Zürich will Pilotprojekt für Menstruationsurlaub durchführen. Diese Beispiele zeigen: Frauen sind auf dem Weg, sich in Bezug auf die Enttabuisierung der Menstruation Gehör zu verschaffen. Zu hoffen ist, dass sich der Umgang mit der Periode auf der ganzen Welt normalisiert und die Monatsblutung keinen Diskriminierungsgrund und keine Alltagseinschränkung mehr bedeutet. (gup)