Die Forschenden des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) gehen davon aus, dass sich die Plastikteilchen durch die Atmosphäre verbreiten und dann mit dem Schnee aus der Luft ausgewaschen werden.
Wind trägt Mikroplastik mit
Diese Mechanismen sind bisher noch wenig erforscht. Bekannt sei aber bereits seit längerem, dass sich Blütenpollen aus mittleren Breitengraden auf demselben Wege ebenfalls bis in die Arktis verbreiteten, erklärte das AWI in einer Mitteilung vom Mittwoch. Diese hätten eine ähnliche Grösse. Auch Staub aus der Sahara gelange durch die Atmosphäre über rund 3500 Kilometer bis in den Nordostatlantik.
Mikroplastik unterscheidet sich nach Region
Die höchste Mikroplastikmenge massen die Forschenden an einer Landstrasse in Bayern mit 154'000 Partikeln je Liter, in der Arktis waren es bis zu 14'400. In Davos GR lag der Wert bei rund 2700 Partikeln pro Liter.
Je nach Region waren es unterschiedliche Arten von Kunststoff. An der Landstrasse wiesen die Wissenschaftler, die ihre Studie nun in der Zeitschrift «Science Advances» präsentierten, vor allem Kautschuk nach. Aus diesen bestehen etwa Autoreifen.
In der Arktis und den Alpen waren es insbesondere Nitrilkautschuk, Acrylate und Lackteilchen. Nitrilkautschuk wird unter anderem für Schläuche und Dichtungen verwendet, weil er von Kraftstoffen nicht angegriffen wird und grössere Temperaturschwankungen aushält. In der Arktis fanden sich die Mikroplastikteilchen etwa auf der Insel Spitzbergen, aber selbst im Schnee auf treibenden Eisschollen.
Noch mehr Plastik als angenommen
Die Experten massen in den Schneeproben darüber hinaus auch wesentlich höhere Mikroplastikkonzentrationen als andere Studien etwa in Staubablagerungen nachgewiesen hatten. Sie sehen dafür zwei mögliche Erklärung. Zum einen könnte dies einfach an ihrer feinen Analysetechnik mittels Infrarotspektroskopie liegen. Zum anderen scheine Schnee das Mikroplastik aber «offensichtlich besonders effizient» aus der Atmosphäre auszuwaschen, erklärte AWI-Forscher Gunnar Gerdts. (SDA)
Was ist Mikroplastik?
Als Mikroplastik werden Plastikteilchen mit einer Grösse kleiner als fünf Millimeter bezeichnet. Es wird gerne als Zusatz in Kosmetikprodukten verwendet, entsteht aber vor allem ungewollt durch Zerkleinerung, Abrieb oder Zersetzung grösserer Plastikteile in der Umwelt.
Zwar sind sie erlaubt und bislang – ökologisch aber bedenklich wie alle Kunststoffe. Die gesundheitlichen Folgen kleinster Plastikpartikel für den menschlichen Körper sind bisher auch noch wenig geklärt. Jedoch sind Forscher des Umweltbundesamt (UBA) und MedUni Wien bei der Suche nach Mikroplastik im Stuhl bei allen Probanden fündig geworden.
Schätzungen zufolge gelangen zwei bis fünf Prozent davon ins Meer, wo der Abfall zerkleinert von Meerestieren aufgenommen wird und über die Nahrungskette in den Menschen gelangen kann. Darüber hinaus ist es sehr wahrscheinlich, dass Lebensmittel während der Verarbeitung oder durch die Verpackung mit Kunststoffen - und dadurch auch mit Mikroplastik - in Kontakt kommen.
Vielfältig eingesetzt
Mikroplastik kann bis zu zehn Prozent eines Produkts ausmachen: Als mechanisches Reinigungsmittel, fürs Volumen oder als Bindemittel.
Verpackung lesen
Mikroplastik steht als Inhaltsstoff auf der Packung. Zum Beispiel: Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyethylenterephthalat oder Polyurethan.
Produktlisten
Es gibt Apps und Produktlisten, denen Sie entnehmen können, wo Mikroplastik beigemischt ist. Kostenlose Downloads z. B. unter www.beatthemicrobead.org
Hersteller-Vergleich
Die besten Hersteller im Vergleich von Greenpeace:
- Beiersdorf
- Colgate-Palmo-live
- Limited Brands
- Henkel
Die schlechtesten:
- Edgewell Personal Care,
- Revlon, Amway
- Estée Lauder
Was ist Mikroplastik?
Als Mikroplastik werden Plastikteilchen mit einer Grösse kleiner als fünf Millimeter bezeichnet. Es wird gerne als Zusatz in Kosmetikprodukten verwendet, entsteht aber vor allem ungewollt durch Zerkleinerung, Abrieb oder Zersetzung grösserer Plastikteile in der Umwelt.
Zwar sind sie erlaubt und bislang – ökologisch aber bedenklich wie alle Kunststoffe. Die gesundheitlichen Folgen kleinster Plastikpartikel für den menschlichen Körper sind bisher auch noch wenig geklärt. Jedoch sind Forscher des Umweltbundesamt (UBA) und MedUni Wien bei der Suche nach Mikroplastik im Stuhl bei allen Probanden fündig geworden.
Schätzungen zufolge gelangen zwei bis fünf Prozent davon ins Meer, wo der Abfall zerkleinert von Meerestieren aufgenommen wird und über die Nahrungskette in den Menschen gelangen kann. Darüber hinaus ist es sehr wahrscheinlich, dass Lebensmittel während der Verarbeitung oder durch die Verpackung mit Kunststoffen - und dadurch auch mit Mikroplastik - in Kontakt kommen.
Vielfältig eingesetzt
Mikroplastik kann bis zu zehn Prozent eines Produkts ausmachen: Als mechanisches Reinigungsmittel, fürs Volumen oder als Bindemittel.
Verpackung lesen
Mikroplastik steht als Inhaltsstoff auf der Packung. Zum Beispiel: Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyethylenterephthalat oder Polyurethan.
Produktlisten
Es gibt Apps und Produktlisten, denen Sie entnehmen können, wo Mikroplastik beigemischt ist. Kostenlose Downloads z. B. unter www.beatthemicrobead.org
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Menschen nehmen pro Woche im globalen Durchschnitt bis zu fünf Gramm Mikroplastik auf - das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Dies ergab eine auf einer Untersuchung der University of Newcastle in Australien basierende Studie im Auftrag des WWF.
Über 20 Gramm pro Monat
Die Zahl der wöchentlich von Menschen aufgenommenen Plastikteilchen beträgt demnach bis zu 2000 - das entspricht etwa 21 Gramm pro Monat und etwas mehr als 250 Gramm Plastik im Jahr. «Kunststoffmüll verschmutzt nicht nur Flüsse und Ozeane und schadet den Meereslebewesen, sondern ist inzwischen auch im Boden und in der Luft nachgewiesen», mahnte die Leiterin Meeresschutz des WWF Deutschland, Heike Vesper.
«Wir können nicht verhindern, dass wir selbst Plastik aufnehmen», fügte Vesper hinzu. «Mikroplastik belastet die Luft, die wir atmen, unsere Nahrung und das Wasser, das wir trinken.» Es werde derzeit noch erforscht, wie sich die Aufnahme von Plastik auf die menschliche Gesundheit auswirke. Klar sei aber, dass es sich bei Plastikverschmutzung um ein globales Problem handle, das auch die Menschen direkt betreffe.
Plastik stoppen
Es braucht globale Abkommen gegen Plastikverschmutzung mit verbindlichen Zielen, erklärte der WWF. Auch Unternehmen müssten der erweiterten Verantwortung für ihre Produkte und den von ihnen verursachten Müll besser gerecht werden. Oberstes Ziel müsse sein, unnötiges Plastik zu vermeiden.
Seit dem Jahr 2000 wurde laut WWF so viel Plastik produziert wie in allen Jahren zuvor zusammen. Etwa ein Drittel der Plastikmenge gelangt demnach unkontrolliert in die Umwelt. (SDA)
Menschen nehmen pro Woche im globalen Durchschnitt bis zu fünf Gramm Mikroplastik auf - das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Dies ergab eine auf einer Untersuchung der University of Newcastle in Australien basierende Studie im Auftrag des WWF.
Über 20 Gramm pro Monat
Die Zahl der wöchentlich von Menschen aufgenommenen Plastikteilchen beträgt demnach bis zu 2000 - das entspricht etwa 21 Gramm pro Monat und etwas mehr als 250 Gramm Plastik im Jahr. «Kunststoffmüll verschmutzt nicht nur Flüsse und Ozeane und schadet den Meereslebewesen, sondern ist inzwischen auch im Boden und in der Luft nachgewiesen», mahnte die Leiterin Meeresschutz des WWF Deutschland, Heike Vesper.
«Wir können nicht verhindern, dass wir selbst Plastik aufnehmen», fügte Vesper hinzu. «Mikroplastik belastet die Luft, die wir atmen, unsere Nahrung und das Wasser, das wir trinken.» Es werde derzeit noch erforscht, wie sich die Aufnahme von Plastik auf die menschliche Gesundheit auswirke. Klar sei aber, dass es sich bei Plastikverschmutzung um ein globales Problem handle, das auch die Menschen direkt betreffe.
Plastik stoppen
Es braucht globale Abkommen gegen Plastikverschmutzung mit verbindlichen Zielen, erklärte der WWF. Auch Unternehmen müssten der erweiterten Verantwortung für ihre Produkte und den von ihnen verursachten Müll besser gerecht werden. Oberstes Ziel müsse sein, unnötiges Plastik zu vermeiden.
Seit dem Jahr 2000 wurde laut WWF so viel Plastik produziert wie in allen Jahren zuvor zusammen. Etwa ein Drittel der Plastikmenge gelangt demnach unkontrolliert in die Umwelt. (SDA)
Das deutsche Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat die Mikroplastik-Problematik genau unter die Lupe genommen. In seiner 2018 publizierten Studie weist es auch die Hauptquellen von Mikroplastik.
Das sind die Top Ten - jeweils in Gramm pro Person und Jahr:
- 1228,5 Reifenabrieb
- 302,8 Freisetzung bei der Abfallentsorgung
- 228,0 Bitumenabrieb bei Asphalt
- 182,0 Pelletverluste
- 131,8 Verwehungen von Sport- und Spielplätzen
- 117,1 Freisetzung auf Baustellen
- 109,0 Schuhsohlenabrieb
- 99,1 Abrieb von Kunststoffverpackungen
- 91,0 Abrieb von Fahrbahnmarkierungen
- 76,8 Faserabrieb bei Textilwäsche
Das deutsche Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat die Mikroplastik-Problematik genau unter die Lupe genommen. In seiner 2018 publizierten Studie weist es auch die Hauptquellen von Mikroplastik.
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