71 Prozent der Befragten geben an, dass sich der Klimawandel bereits stark auf ihren Betrieb auswirkt, wie Bayer am Donnerstag mitteilte. Darüber hinaus sehen sich viele Bauern mit enormen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert.
Für die Erhebung liess der Bayer-Konzern, der unter anderem im Geschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln tätig ist, in insgesamt acht Ländern Interviews mit 800 Landwirten führen. Teil der Befragung waren laut Bayer grosse und kleine Betriebe, zu gleichen Anteilen aus Australien, Brasilien, China, Deutschland, Indien, Kenia, der Ukraine und den USA.
Die befragten Landwirte schätzen demnach, dass ihre Einkommen infolge des Klimawandels in den vergangenen zwei Jahren um durchschnittlich 15,7 Prozent gesunken sind. Jeder sechste von ihnen gibt für diesen Zeitraum sogar Einkommensverluste von mehr als 25 Prozent an.
Sorgen um die Zukunft
Die Landwirte gehen laut der Umfrage zudem davon aus, dass sie die Folgen des Klimawandels auch in Zukunft zu spüren bekommen: Drei Viertel (76 Prozent) der Befragten machen sich Sorgen über die Auswirkungen auf ihre Betriebe, wobei diese Bedenken in Kenia und Indien am stärksten ausfallen.
Der Klimawandel sei «bereits heute Teil des Alltags von Landwirtinnen und Landwirten auf der ganzen Welt», erklärte Bayer-Vorstandsmitglied Rodrigo Santos, der die Crop-Science-Sparte des Konzerns leitet. «Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen die unmittelbare Bedrohung des Klimawandels für die weltweite Ernährungssicherheit», fügte er hinzu. «Gleichzeitig kommt es entscheidend auf die Landwirtinnen und Landwirte an, ihn zu bekämpfen und auch unter erschwerten Bedingungen die Nahrungsversorgung zu sichern.»
Reduktion von Emissionen
Der Umfrage zufolge haben mehr als 80 Prozent der Befragten bereits Massnahmen ergriffen oder geplant, die zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. An erster Stelle steht laut Bayer der Einsatz von Zwischenfrüchten, gefolgt von der Nutzung erneuerbarer Energien und der Verwendung «von innovativem Saatgut, um das Ausbringen von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren».
Darüber hinaus hätten «ausnahmslos alle befragten Landwirte angegeben, bereits Massnahmen umzusetzen oder zu planen, die negative Auswirkungen auf die Biodiversität reduzieren», teilte Bayer weiter mit. Dazu zählen etwa Initiativen zum Schutz von Insekten.
Höhere Kosten
Unter Druck sind viele landwirtschaftliche Betriebe indes durch gestiegene Kosten. Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten gehören die Düngemittelkosten zu den drei grössten Herausforderungen, gefolgt von Energiekosten (47 Prozent), Preis- und Einkommensschwankungen (37 Prozent) und Kosten für Pflanzenschutz (36 Prozent). Die gestiegenen Kosten für Düngemittel werden am deutlichsten in Kenia, Indien und der Ukraine als Herausforderung gesehen.
(AFP)