Klimagipfel 2019 in New York
USA verzichtet auf ranghohe Vertretung

Vom 21. bis 23. September findet in New York der Klimagipfel der Vereinten Nationen statt. Das Thema Klimawandel ist dringender denn je und ehrgeizige Lösungen zur Begrenzung der globalen Erwärmung sind gesucht. Im Vorfeld kommt es weltweit zu Klimastreiks.
Publiziert: 20.09.2019 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2019 um 10:02 Uhr
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Am Wochenende findet in New York der Uno-Klimagipfel statt. Der Klimawandel ist in der Zukunft eine der grössten Gefahren für die Menschheit.
Foto: Getty Images

Von den USA erwartet niemand Klima-Engagement

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump wird auf dem Weltklimagipfel in New York lediglich durch eine Büroleiterin des Aussenministeriums vertreten sein. Marcia Bernicat, Leiterin der Abteilung für Ozeane, internationale Umwelt- und Wissenschaftsangelegenheiten, werde die USA in New York vertreten, sagte eine Sprecherin des US-Aussenministeriums am Mittwoch.

Von Washington wird auf dem Klimagipfel kein grosses Engagement erwartet. Präsident Trump hat den menschengemachten Klimawandel immer wieder angezweifelt und 2017 den Austritt seines Landes aus dem Pariser Abkommen angekündigt, weil es der US-Wirtschaft schade. Er sorgte damit bei Regierungen und Umweltschützern weltweit für Fassungslosigkeit.

Staatschefs setzen sich mit Klimawandel auseinander

Zum Uno-Klimagipfel werden am kommenden Montag mehrere Staats- und Regierungschefs erwartet. Auf dem von Uno-Generalsekretär Antonio Guterres organisierten Gipfel sollen die Staats- und Regierungschefs aufgefordert werden, sich ehrgeizigere Ziele zur Begrenzung der globalen Erwärmung zu setzen.

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 wurde als Ziel festgesetzt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Weltweiter Klimastreik soll Politik aufrütteln

Rund um den Globus wollen sich Menschen am Freitag für verstärkte Anstrengungen zum Klimaschutz einsetzen. Eine der grössten Kundgebungen findet in New York statt, wo am Montag zahlreiche Staats- und Regierungschefs zu einem Klimagipfel der Uno erwartet werden. An der Kundgebung in New York wird auch die schwedische Schülerin Greta Thunberg teilnehmen, die prominenteste Figur der neuen Klima-Bewegung.

Weltweit erwartet die Jugendbewegung Fridays for Future mehrere Hunderttausend Teilnehmer. Auch in der Schweiz sind mehrere Aktionen geplant, darunter Demonstrationen in Basel und St. Gallen. Für die internationale Streikwoche, die Freitag beginnt, haben Aktivisten Proteste in mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt.

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Die globale Durchschnittstemperatur ist seit Ende des 19. Jahrhunderts um etwa 0,85 Grad gestiegen. Beobachten lässt sich die Klimaerwärmung beispielsweise am Schmelzen der Gletscher.
Foto: Manuel Geisser

Startschuss macht Pazifikregion

In Australien und der Pazifikregion haben am Freitag erste Aktionen zum weltweiten Klimastreik begonnen. Nach Angaben der Veranstalter haben sich daran mindestens 300'000 Menschen beteiligt.

Dies seien doppelt so viele wie beim vorherigen Protestmarsch, schrieben die Aktivisten von Fridays for Future am Freitag auf Twitter. Es dürften demnach sogar noch mehr werden, weil ihnen am, Nachmittag (Ortszeit) noch keine Teilnehmerzahlen aus allen Orten vorlagen.

Klimawandel muss als Krise verstanden werden

Grosse Kundgebungen gab es unter anderem in Sydney und Melbourne. Auf den Inseln Vanuatu, den Salomonen und Kiribati starteten bei Sonnenaufgang Protestaktionen, Kinder sangen «Wir sinken nicht, wir kämpfen». Das Stichwort «climatestrike» war der häufigste Hashtag im Internet. Australien ist der weltweit grösste Exporteur von Kohle und Flüssigerdgas

In zahlreichen Städten gab es Demonstrationen. «Wir sind hier, um eine Botschaft an die Politiker zu senden und ihnen zu zeigen, dass es uns wirklich wichtig ist», sagte der 16-jährige Will Connor in Sydney. «Sonst werden wir keine Zukunft haben.» In der Stadt Alice Springs im Zentrum Australiens legten sich Hunderte Menschen demonstrativ auf den Boden und stellten sich tot.

In einem Aufruf der australischen Veranstalter heisst es: «Wir bestreiken die Schule, damit unsere Politikern klar wird, dass sie unsere Zukunft ernst nehmen müssen.» Der Klimawandel müsse endlich als Krise verstanden werden. (SDA)

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