«Und, wie war’s?» Natürlich fragen das alle. Die einen mit drei Fragezeichen in den weit aufgerissenen Augen, die anderen mit hochgezogener Augenbraue. Alle haben eins gemeinsam: den brutalen Jetlag, der uns vor allem via Kinder beutelt (Stichwort Legotürme bauen zwischen drei und fünf Uhr nachts), mögen sie uns von ganzem Herzen gönnen.
Wie war es? Schön? Ja. Anstrengend? Ja, sehr! Spannend? Auch. Hat es sich gelohnt? Auf jeden Fall. Wir werden es wieder tun. Einiges genau gleich, ein paar wenige Dinge sicher anders.
Die wichtigsten Erkenntnisse in a nutshell:
Realistische Erwartungen haben
Nein, man sitzt als Eltern nicht jeden Abend entspannt mit einem Gläschen Weissen den Tag rekapitulierend vor einem spektakulären Sonnenuntergang, während der Offspring leise mit Klötzchen spielt. Viel mehr kocht man zur schönsten Tageszeit wieder Mal Hörnli und flucht über den Sand, der auch nach intensivem Bad noch aus den Ohren der Tochter brösmelet - ins Hörnliwasser, natürlich - und kriegt vom Sohn ein Klötzli an den Kopf gepfeffert, weil das so lange dauert mit den Teigwaren. Tiefenentspannung geht anders.
Recherche und Planung
Manchmal lässt man mit zwei kleinen Knöpfen im Schlepptau die Highlights links liegen. Wichtiger sind Spielplätze, familientaugliche (und doch spezielle) Restaurants, Geheimtipps, über die andere Familien bereits gestolpert sind. Hier hilft nur: Destinationsspezifisch Blogs lesen. Im Voraus. Klar kann man das auch spontan vor Ort tun - nur, wenn die Kind 1 im Ferienmodus erst um 22 Uhr ins Bett zu kriegen ist und Kind 2 um fünf Uhr wieder aufstehen will, hat niemand mehr Lust, Ausflüge für den nächsten Tag zu planen.
Spontan bleiben
Pläne sind da, geändert zu werden. Wir haben ab Woche sieben so ziemlich alles umgestellt und unseren momentanen Bedürfnissen angepasst. Wichtig dabei: Die Stornierungsdeadlines für Unterkünfte und Flüge immer im Auge behalten.
Es auch Mal sein lassen
Natürlich kann man mit zwei kleinen Kindern theoretisch alles machen. Will man aber nicht. Beispiel: Shopping am Black Friday. Der Sohn jagte die Verkäuferin mit einem Kleiderbügel, das Töchterli töpelte sich fröhlich mit feuchten Fingern durch die Auslage. Nein, danke, muss nicht sein.
Die Eltern reisen - die Kinder kommen mit
Fast die einschneidendste Erkenntnis unseres Trips: Wohin wir auch gehen - die Kids kommen mit. Weil sie ja müssen. Aber auch, weil sie vor Ort immer etwas finden, woran sie Spass haben. Eine Langzeitreise auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder zu planen, wäre deshalb falsch. Man reist nicht für die Kinder - sondern mit ihnen. Sind wir begeistert, sind sie es auch. Auch beim nächsten Mal.
Alle bisherigen Blogbeiträge von Andrea Jansen und bald weitere Einträge zum Thema Reisen mit Kleinkindern finden Sie auch auf The Tiny Travelers.