Altstadt: Stari Grad
Wer Paris, London und Co. schon gesehen hat und auf der Suche nach einer ungewöhnlichen Citydestination ist, ist in Belgrad genau richtig. Die serbische Hauptstadt ist noch nicht überlaufen und vor allem auch nicht überteuert. Von romantischen Gassen, über moderne Einkaufsstrassen, bis hin zur Promenade am Fluss finden Besucher hier alles, was das Travellerherz begehrt. Die Stadt verfügt über eine spannende und vielfältige Geschichte, die sich auch in den Gebäuden und Kirchen widerspiegelt. Highlight ist die Altstadt Stari Grad, in der man flanieren, in Cafès sitzen und in Museen gehen kann (sehenswert ist das Nationalmuseum).
Neben den schönen Villen aus dem 19. Jahrhundert steht hier unter anderem auch das serbische Nationaltheater, in dem Balletts und Opern aufgeführt werden. Unbedingt eine Aufführung besuchen – Ballett versteht man auch ohne Sprachkenntnisse!
Kalemegdan Park und Festung
Wo einst die Burgbefestigungen verliefen, befindet sich heute der wichtigste Park der Stadt: der Kalemegdan. Der Park ist so riesig, dass sich hier nebst Museen und Restaurants auch der Belgrader Zoo befindet – ideal also, wenn man mal eine Pause vom Sightseeing braucht. Oder man setzt sich zu den vielen Schachspielern und spielte eine Runde mit. Übrigens ist Schachspielen eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die auch oft auf öffentlichen Plätzen ausgeübt wird.
Tipp: Von den hohen Mauern der Festung von Belgrad aus bietet sich ein toller Blick auf das Mündungsdelta von Donau und Save. Perfekt geeignet für unvergessliche Selfies.
Wassersport am Ada See
Mit der Lage an zwei Flüssen spielt das Wasser in Belgrad eine grosse Rolle. Am Flussufer finden sich Strände mit vielen verschiedenen Wassersportangeboten – wer im Sommer kommt, sollte also unbedingt seine Badesachen mitnehmen. Südwestlich des Stadtzentrums liegt ein weiterer grüner Ort der Erholung: der künstlich angelegte Ada See (Ada Ciganlija). Mit rund sechs Kilometern Stränden, bietet der See Möglichkeiten zum Schwimmen, Wakeboarden und Wasserskifahren. Daher ist der Ada See vor allem bei Familien und Kindern ein beliebter Ausflugsort. Mit dem Bus dauert die Fahrt aus dem Stadtzentrum rund 15 Minuten.
Weltberühmtes Nachtleben: Splavs
Das Nachtleben von Belgrad ist weltweit für seine Vielfalt und seine wilden Partys bekannt. Wer am Abend einen der berühmten Clubs kennenlernen möchte, geht zu den Splavs. Das sind Hausboot-Clubs, die auf dem Fluss im Hafen liegen. Hier trifft sich eine internationale Gemeinschaft aus Enthusiasten der elektronischen Musik und Party-Kultur. Der serbische Begriff Splav stammt übrigens von kleinen Hausbooten, auf denen sich Zeit am Fluss mit Familie und Freunden verbringen lässt.
Tipp: Auch tagsüber sind die Floating River Clubs einen Besuch wert. Zum Beispiel, um sich an einem heissen Sommernachmittag mit der Brise am Wasser bei einem Cocktail abzukühlen.
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Skadarlija Strasse
Der Bereich um die Skadarlija Strasse ist für sein Flair, viele Strassencafés und Vintageläden bekannt. Die Einwohner haben hier besonderen Wert darauf gelegt, die traditionelle Architektur und Atmosphäre vom historischen Belgrad zu erhalten. Mit kunstvollen Wandgemälden, bunten Blumentöpfen und malerischen Cafés ist die Strasse eine Augenweide – und ein perfekter Instagram-Spot. Besonders schön ist es hier bei Sonnenuntergang, wenn die Strassenmusiker spielen und die Kerzen auf den Tisch angezündet werden.
Tipp: Wer sich für traditionelle Spezialitäten interessiert, kann den serbischen Pflaumenschnaps Slivovitz probieren. Damit wird der Abend besonders lustig.
Kirche St. Sava
Die wunderschöne Kirche St. Sava ist die grösste orthodoxe Kirche des Balkans und die zweitgrösste in Europa. Mit ihrer weissen Fassade und den Kuppeldächern ist die Kirche schon von aussen sehenswert. Aber auch der Innenraum mit seinen Wandgemälden des Gründers St. Sava ist wunderschön. Der Bau dauerte 85 Jahre und die goldenen Kunstwerke in 70 Metern Höhe flössen jedem Besucher vom ersten Blick an Ehrfurcht ein.
Tipp: Auf dem Weg zurück von der Kirche in die Stadt lohnt sich ein kulinarischer Zwischenstopp. Die serbischen Palatschinken erinnern an Pfannkuchen und werden mit Nutella und anderen Leckereien serviert.
Ein Besuch bei Tito
Ob Josip Broz Tito (1892–1980) ein guter oder diktatorischer Staatsmann war, darüber mag es verschiedene Meinungen geben. Dennoch spielt der Staatschef des ehemaligen Jugoslawien, der von 1945 bis 1980 an der Macht war, teils immer noch eine wichtige Rolle in der Erinnerungskultur des einstigen Vielvölkerstaates. Ein Besuch in seinem Mausoleum im Stadtteil Dedinje ist ein Muss – hier wird Geschichte greifbar, insbesondere die des Kalten Krieges.