Sarajevo - die Stadt der Kontraste
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Burek, Shisha und Tunnels:Sarajevo - die Stadt der Kontraste

Unterwegs in Sarajevo
5 Highlights für Ihren Städtetrip

Sarajevo ist eine Stadt der Kontraste. Geprägt von den Erinnerungen an den Balkan-Krieg und Einflüssen der osmanischen Kultur bietet die geschichtsträchtige Hauptstadt Bosnien und Herzegowinas den Besuchern eine Palette eindrücklicher Plätze.
Publiziert: 11.01.2019 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2019 um 14:38 Uhr
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Anastasia MamonovaBlattmacherin Digital

1. Die Altstadt Baščaršija

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Das historische Zentrum von Sarajevo nennt sich Baščaršija.
Foto: Anastasia Mamonova

Vor über 500 Jahren gewannen die Osmanen an Einfluss in Sarajevo. Das historische Stadtzentrum erinnert deshalb nicht ohne Grund an einen türkischen Bazar. Die Baščaršija ist voll von kleinen Schmuckläden, Moscheen, Shisha-Bars und Kaffeehäusern. Einheimische und Touristen bummeln hier durch die Gassen. Weil die Altstadt ein beliebter lokaler Treffpunkt ist, bleiben die Preise moderat und die Raucherpolitik sehr offen. In den Cafés paffen nicht nur die Gäste, während sie den typisch bosnischen Kaffee aus Kupfergefässen trinken, sondern auch die Servicekraft hinter der Theke und sogar der Koch vor dem Ćevapčići-Ofen.

2. Schlemmen, bis man platzt

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Die besten Ćevapčići gibts in der Ćevabdžinica Željo.
Foto: Anastasia Mamonova

Eines vorweg: Vegis haben es schwer in Sarajevo. Denn Fleisch steht hier hoch im Kurs. Besonders beliebt sind die Ćevapčići. Die besten gibts in der Ćevabdžinica Željo in der Altstadt. Die Hackfleischwürstchen und das Fladenbrot Somun werden im Ofen zubereitet und dann zusammen mit rohen Zwiebeln und Kajmak serviert. Kajmak schmeckt wie Frischkäse, ist in Wirklichkeit aber ein besonders fester Rahm. Dazu gibts einen Joghurt-Drink.

Die zweitbeliebteste Speise ist der Burek. Auch hier wird der Blätterteig mit verschiedenen Füllungen wie Fleisch oder Schafskäse auf runden Blechen im Ofen gebacken und dann mit einer dicken Schicht Joghurt-Sauce verspeist. Die Buregdzinica Sač bietet besonders leckere Bureks.

3. Džirlos Teehaus

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Die kleine Teestube Čajdžinica Džirlo liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt.
Foto: Anastasia Mamonova

«Das ist ein Platz für Geniesser», sagt Hussein Džirlo über seine heimelige Čajdžinica, die er seit sechs Jahren mit Herzblut führt. In der Tat ist die kleine Teestube, die 50 Sorten im Angebot hat, der wohl gemütlichste Ort in ganz Sarajevo. Hussein, der während des Kriegs in Luzern lebte, begrüsst jeden seiner Gäste persönlich. Zudem entschuldigt er sich dafür, dass er etwas länger braucht, bis er servieren kann. Das liegt daran, dass er sich für jeden Gast und für jeden Tee, den er zubereitet, viel Zeit nimmt. Böse kann man ihm dabei nicht sein, denn in diesem kleinen mit Teppichen und Kissen dekorierten Laden wird alles mit viel Liebe gemacht.

Um seinen Gästen die Wartezeit zu versüssen, gibt Hussein ihnen Reise-Bücher über Sarajevo zu lesen, während im Hintergrund mal typischer Balkansound, mal Latinohits oder mal Housemusik läuft.

Den Tee serviert der bärtige Mann in hübschen Kännchen und Tassen, die er einst aus Kroatien mitbrachte. Denn in Sarajevo gestaltet sich die Suche nach schönen Teesets sehr schwierig. Zum warmen Getränk legt Hussein vorzugsweise ein Päckchen Honig dazu – Zucker verderbe den guten Teegeschmack, pflegt er zu sagen.

4. Der Ausblick von oben

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Um Sarajevo von oben zu bestaunen, muss man den Weg östlich durch die Innenstadt nehmen. Hoch durch die Gassen, vorbei am Kovači-Friedhof, kommt man zur …
Foto: Anastasia Mamonova

Um Sarajevo von oben zu betrachten, gibt es zwei wunderbare Aussichtspunkte – die gelbe und die weisse Festung. Der Weg dorthin führt östlich durch die Innenstadt, hoch durch die Gassen, vorbei am Kovači-Friedhof. Von der gelben Festung (Žuta Tabija) aus geniesst man den Ausblick über die Ziegeldächer und Minarette der Altstadt, während daneben kleine Katzen in der Sonne spielen.

Weitere 15 Minuten Fussweg entfernt befinden sich die Ruinen der weissen Festung (Bijela Tabija). Das Gelände, das einst als Wachpunkt des östlichen Eingangs der Stadt diente, ist heute sich selbst überlassen. Absperrungen oder andere Sicherheitsvorkehrungen gibt es hier keine. Man kann hier frei rumspazieren und durch die Fenster steigen. Aber aufgepasst: Am äusseren Teil der Festung beim Fotografieren nicht zu nah an den Rand treten!

5. Die Narben der Kriegszeit

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Wer nach Sarajevo reist, spürt die Wunden des Kriegs. 1992 sagten die Einwohner dieses Hauses, sie würden in einem «Schweizer Käse» leben.
Foto: Anastasia Mamonova

Im November 1995 endete der Bosnienkrieg. Die meisten Fassaden in der osmanischen Altstadt, in den österreich-ungarischen Vierteln und dort, wo sich jugoslawische Plattenbauten aneinanderreihen, sind seither wieder hergerichtet. Moderne Wolkenkratzer ebnen den Weg in die Zukunft. Doch wer nach Sarajevo reist, wird auch mit der traurigen Vergangenheit konfrontiert. Die zerstörten Häuser, die einem Schweizer Käse gleichen, und die nach dem Krieg errichteten Denkmäler prägen das Stadtbild.

Am Boden erinnern die sogenannten Rosen von Sarajevo an das dunkle Kapitel. Überall dort, wo eine Mörsergranate einschlug und besonders viele Menschen in den Tod riss, befinden sich diese Gedenkstätten. Die Einschlagsspuren im Asphalt, die wie eine Blume aussehen, wurden von den Bewohnern mit rotem Harz ausgemalt, um an die Opfer zu erinnern. Eine solche Rose befindet sich beispielsweise am Markale-Marktplatz. 67 Menschen seien dort 1994 durch eine Granate getötet worden, erzählt die 30-jährige Merima.

Merima bringt den Besuchern während einer Free Walking Tour ihre Heimatstadt näher. Die Bosniakin war sieben Jahre alt, als der Krieg begann. Morgens sei es damals noch einigermassen ruhig gewesen, sagt die junge Frau. Darum konnte sie für zwei bis drei Stunden in einem improvisierten Schulzimmer in einem Pub lernen. Doch pünktlich um 12 Uhr rannte sie nach Hause, wo sie sich mit ihrer Familie vor den Scharfschützen im Keller versteckte. 

Heute hat Merima den Krieg hinter sich gelassen; die 30-Jährige teilt ihre dunklen Erinnerungen mit den Touristen. Sie wünscht sich, dass mehr Menschen Bosnien besuchen. «Manche Leute trauen sich nicht, herzukommen. Dabei ist Sarajevo nicht nur eine spannende, sondern auch eine wirklich sichere Stadt.»

Praktische Infos für Sarajevo

Anreise Mit Swiss direkt von Zürich nach Sarajevo für rund 300 Franken. 

Übernachten Das Hotel Boutique 36 liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt Baščaršija entfernt. Die preiswerte Unterkunft bietet ausserdem einen kostenlosen Transfer vom und zum Flughafen an. 

Tour Während der Free Walking Tour von Neno & Friends erläutert einer der drei jungen Guides nicht nur die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse, sondern erzählt auch von seinen eigenen ganz persönlichen Erlebnissen aus der Kriegszeit. Besonders die «War scars & new times tour» ist sehr empfehlenswert.

Anreise Mit Swiss direkt von Zürich nach Sarajevo für rund 300 Franken. 

Übernachten Das Hotel Boutique 36 liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt Baščaršija entfernt. Die preiswerte Unterkunft bietet ausserdem einen kostenlosen Transfer vom und zum Flughafen an. 

Tour Während der Free Walking Tour von Neno & Friends erläutert einer der drei jungen Guides nicht nur die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse, sondern erzählt auch von seinen eigenen ganz persönlichen Erlebnissen aus der Kriegszeit. Besonders die «War scars & new times tour» ist sehr empfehlenswert.

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