1968: Das Jahr hallt auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Ende immer noch nach durch unser Bewusstsein. Geschehen ist damals viel. Die Studentenproteste, zum Beispiel, die sexuelle Revolution, der politische Aufbruch und die gewaltsamen Ausschreitungen rund um das Zürcher Globusprovisorium.
Das Bernische Historische Museum schaut auf das Jahr 1968
Was damals wirr und unvernünftig schien, hat der Nachwelt einen entspannteren Umgang mit gesellschaftlichen Themen wie Gleichberechtigung oder sexueller Befreiung gebracht. Die Vorgänge einzuordnen und die richtigen Schlüsse aus den Ereignissen in diesem aussergewöhnlichen Jahr zu ziehen, ist jedoch alles andere als einfach. Das Bernische Historische Museum versucht es in seiner Ausstellung «1968 Schweiz» – und schafft es, ein eindrückliches und packendes Portrait des Jahrhundert-Jahres zu zeichnen.
Die Ausstellung stellt die Schweiz der 60er-Jahre vor (ein Land scheinbar voll mit langhaarigen Männern, unterdrückten Frauen und polizeilich registrierten Homosexuellen). Die Enge der Nachkriegszeit ist immer noch greifbar, die Gesellschaft weit entfernt von umfassender Gleichberechtigung.
Angestachelt von Protestbewegungen im nahen Ausland gehen Studenten auch in der Schweiz auf die Strasse und demonstrieren gegen die herrschenden Normen und Werte. Man fordert das Ende des Vietnamkriegs und endlich mehr Mitspracherecht.
Die Ausstellung lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, lässt das Jahr in ihren Worten und Erinnerungen revue passieren, erinnert an das legendäre Konzert der Rolling Stones im Hallenstadion und stellt die Frage, was von all dem bis heute geblieben ist. Eine tolle Ausstellung!
Anreise: Mit dem Zug bis nach Bern. Das Museum (Helvetiaplatz 5) ist ab der Tram- und Bushaltestelle „Helvetiaplatz“ in zwei Minuten zu Fuss zu erreichen.
Informationen
Öffnungszeiten (bis 17. Juni 2018): Di – So (10 – 17 Uhr), Montags geschlossen
Eintrittspreise: Erwachsene: 18 Franken, Kinder bis 16: 8 Franken.