Herbstluft, Weitsicht, farbige Wälder zu Füssen, verschneite Gipfel auf Augenhöhe, gen Süden ziehende Vogelscharen weit unter sich: das alles kriegt, wer über seinen eigenen Schatten springt und in einen der Heissluftballone des Tessiner Balloons Teams hüpft.
Mit dem Ballon übers Tessin
Die erfahrenen Ballon-Piloten steigen mit ihren Gästen weit hinauf und lassen den Tessiner Herbst unter sich zurück. Seit 1990 bietet das in Lugano stationierte Team Ballonfahrten an: vorwiegend im Tessin, auf Wunsch aber auch mal quer durch die Alpen. Der 360-Grad-Panoramarundblick auf die Schweizer Sonnenstube ist – besonders an klaren Herbsttagen – ein unvergessliches Erlebnis. Ein Erlebnis, das allerdings nicht ganz umsonst zu haben ist. Die Tessiner Ballon-Profis verlangen 390 Franken pro Person und Flug.
Ballonfahrten faszinieren die Menschen seit über 200 Jahren. Im Sommer 1783 schafften die beiden französischen Brüder Joseph Michel Montgolfier und Jacques Etienne Mongolfier endlich den Durchbruch und traten mit ihrer Erfindung aus der Werkstatt und in die Öffentlichkeit hinaus. Selbst in den Ballonkorb setzen, das getrauten sie sich dann aber doch noch nicht ganz. Auch beim zweiten Flug nicht. Dieser startete im September desselben Jahres von Versailles aus in den französischen Herbsthimmel. An Bord waren ein Hase, ein Huhn und eine Ente. Sie haben den Flug unbeschadet überstanden.
Im November 1783 getrauten sich dann erstmals zwei mutige Franzosen an Bord eines Heissluftballons. Mut brauchts auch heute noch. Schliesslich ist es nicht jedermanns Sache, in über grosser Flughöhe in einem kleinen Korb hin und her zu schaukeln. Wers wagt, der wird es aber nicht bereuen.