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BMI, BRI oder WHR
Welcher Messwert ist fürs Abnehmen am wichtigsten?

Wer Abnehmziele fürs neue Jahr verfolgt, möchte oft mehr über den aktuellen Zustand seines Körpers wissen. Neben dem Body-Mass-Index versprechen seit neustem auch der Body-Roundness-Index und die Waist-to-Hip-Ratio, Licht ins Dunkle zu bringen.
Publiziert: 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 16:19 Uhr

Auf einen Blick

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Jonas DreyfusService-Team

Neues Jahr, neues Glück – viele Menschen nehmen sich vor, gesünder zu leben und Gewicht zu verlieren. Um Fortschritte festzuhalten, wollen sie ihren körperlichen Zustand kennen. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn nicht jede Messmethode ist für jeden geeignet. 

In die Beratung von Nadia Leuenberger (35) kommen zum Beispiel oft Menschen, denen Ärzte oder Fitnesstrainer den BMI vorgerechnet haben. «Die Frage ist, was man mit dieser Info anfangen kann», sagt die Ernährungsberaterin.

Im Januar sind Fitnessstudios volle Menschen mit guten Vorsätzen. Es kann motivierend sein, die Fortschritte möglichst genau zu messen.
Foto: Shutterstock

Denn der BMI mache ausschliesslich Aussagen über das Verhältnis von Körpergrösse und Gewicht – und keinen Unterschied, ob jemand aufgrund von Muskeln oder Fett «zu schwer» sei. 

Wie rund bist du?

Als Alternative zum BMI wird in letzter Zeit oft ein anderer Messwert diskutiert: der Body-Roundness-Index (BRI) – auf Deutsch so viel wie «Rundlichkeits-Index». Bei den meisten Menschen liegt er auf einer Skala zwischen 1 und 10. Er berücksichtigt den Taillenumfang. Dieser ist ein wichtiger Indikator für ein Übermass an dem mit Abstand schädlichsten Fett, das sich im Bauchraum ansammelt. Dem viszeralen Fett. 

Ernährungs- und Tennis-Crack

Nadia Leuenberger (35) ist Fachexpertin für Sporternährung, Ernährungsberaterin SVDE und arbeitet bei Peak Nutrition GmbH am Hirslanden Medical Center Wankdorf BE. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Betreuung von Athletinnen und Athleten. Ursprünglich wollte Leuenberger Tennisprofi werden, entschied sich jedoch für ein Studium der Ernährungswissenschaften an der Berner Fachhochschule BFH. Heute leitet sie dort am Departement Gesundheit die Praxisausbildung «Ernährung und Diätetik» und spielt Tennis auf der Senioren-Tour.

zVg

Nadia Leuenberger (35) ist Fachexpertin für Sporternährung, Ernährungsberaterin SVDE und arbeitet bei Peak Nutrition GmbH am Hirslanden Medical Center Wankdorf BE. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Betreuung von Athletinnen und Athleten. Ursprünglich wollte Leuenberger Tennisprofi werden, entschied sich jedoch für ein Studium der Ernährungswissenschaften an der Berner Fachhochschule BFH. Heute leitet sie dort am Departement Gesundheit die Praxisausbildung «Ernährung und Diätetik» und spielt Tennis auf der Senioren-Tour.

Der BRI lässt sich mithilfe eines Massbandes und eines Onlinerechners schnell berechnen, doch die zugrundeliegende Formel ist komplex. Ursprünglich verwendeten Wissenschaftler den geometrischen Index, um die Wahrscheinlichkeit der Sterblichkeit einer Person zu ermitteln.

Das Taille-Hüfte-Verhältnis

In ihrer Praxis sei der BRI selten bis gar nie ein Thema, sagt Leuenberger. Ganz im Gegensatz zur sogenannten Waist-to-Hip-Ratio (WHR) – also dem Verhältnis von Taille- und Hüftumfang, die sie für ihre Klientinnen und Klienten regelmässig ausrechne.

Birnen- oder Apfelform? Nicht jede Fettansammlung im Körper ist gleich gesundheitsschädlich.
Foto: IMAGO/BSIP

Die WHR gebe wesentlich leichter Aufschluss über die Fettverteilung im Körper als der BRI, sagt Leuenberger. Bei Männern gilt ein WHR-Wert von über 0,9, bei Frauen ein Wert von über 0,85 als gesundheitlich riskant.

Ein höherer Wert deutet auf eine stärkere Fettansammlung im Bauchbereich hin. Das ergibt eine apfelförmige Silhouette. Menschen mit einem niedrigeren WHR – sogenannte Birnen-Typen – neigen hingegen dazu, Fett an Hüften, Oberschenkeln und Gesäss anzulagern. «Apfeltypen sind gesundheitlich weit mehr gefährdet als Birnen-Typen», sagt Leuenberger.

BMI und WHR einfach berechnen

BMI (Body-Mass-Index):

Die Formel lautet Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergrösse in Meter im Quadrat.

Beispiel einer 80 kg und 1.76 grossen Person.

So gehts am einfachsten: Teile 80 durch das Resultat von 1.76 mal 1.76.

Ergebnis: Mit einem Wert von 25.8 gilt eine Person gemäss BMI als übergewichtig.

WHR (Waist-to-Hip-Ratio):

Die Formel lautet Bauchumfang in Zentimeter geteilt durch Hüftumfang in Zentimeter.

Als ungünstig und gesundheitlich bedenklich gelten bei Männern Werte ab 0,9, bei Frauen ab 0,85.

imago/imagebroker

BMI (Body-Mass-Index):

Die Formel lautet Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergrösse in Meter im Quadrat.

Beispiel einer 80 kg und 1.76 grossen Person.

So gehts am einfachsten: Teile 80 durch das Resultat von 1.76 mal 1.76.

Ergebnis: Mit einem Wert von 25.8 gilt eine Person gemäss BMI als übergewichtig.

WHR (Waist-to-Hip-Ratio):

Die Formel lautet Bauchumfang in Zentimeter geteilt durch Hüftumfang in Zentimeter.

Als ungünstig und gesundheitlich bedenklich gelten bei Männern Werte ab 0,9, bei Frauen ab 0,85.

Vereinfacht gesagt: Wenn die Taille breiter ist als die Hüfte, ist das kein gutes Zeichen. Doch auch hier ist der Wert gemäss Leuenberger mit Vorsicht zu geniessen. Denn auch eine schlanke Person mit gut ausgebildeter vorderer und seitlicher Bauchmuskulatur könne eine verhältnismässig breite Taille haben. «Die Werte allein liefern keine verlässlichen Aussagen über den Gesundheitszustand», sagt Leuenberger. 

Das zeigt das Beispiel eines 31-jährigen, 1,65 Meter grossen Schweizer Bodybuilders, dem 2024 eine Zusatzversicherung verweigert wurde, weil er aufgrund seines Body-Mass-Index (BMI) als übergewichtig galt.

Gemäss BRI wäre er als schlank eingestuft worden, wie Blick berechnete. Als er bei den Verantwortlichen vorsprach, durfte sich der Boybuilder dann doch versichern lassen. Manchmal reicht es auch, einen Menschen anzusehen, um etwas über seinen Gesundheitszustand zu sagen. Oder sich selbst vor dem Spiegel. 


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