Verwahrloste und herrenlose Büsi – das kennen wir aus Ferienländern wie Griechenland, Spanien oder noch weiter weg. Dort ist das Elend von Strassenkatzen allgegenwärtig, sie leiden unter Hunger und Krankheiten, vermehren sich unkontrolliert und sterben oft tragisch. Wir schütteln den Kopf und sind froh, dass es den Katzen bei uns bessergeht.
Tut es das wirklich? Längst nicht alle der knapp zwei Millionen Katzen in der Schweiz sitzen wohlgenährt in einer beheizten Stube. Auch bei uns gibt es schätzungsweise bis zu 300'000 herrenlose Büsi. Und sie streunen nicht nur auf dem Land rund um Bauernhöfe, sondern auch in den Städten, in Schrebergärten oder bei Abfallcontainern. Zwar ist das nicht so sichtbar, aber dennoch akut. Überall in der Schweiz schlagen Tierheime Alarm wegen der Büsischwemme, sie haben kaum noch Kapazität, Katzen aufzunehmen.
Bund gegen das Leid der Katzen
Inzwischen ist das Leid der Katzen so gross, dass der Bund nun Massnahmen prüft. Eine Chip-Pflicht, ähnlich wie bei Hunden, steht zur Diskussion. Das ist aufwendig. Insbesondere verwilderte Büsi sind schwer einzufangen. Aber auf lange Sicht ist es der richtige Schritt, um die Katzenpopulation besser zu kontrollieren. Und es nimmt Besitzer in die Verantwortung, denn dank eines Chips kann die Spur von ausgesetzten und verwahrlosten Katzen zurückverfolgt werden.
Damit geht der Bund nicht ganz so weit, wie es manche Tierschutzorganisationen fordern: die Kastrationspflicht. Denn Katzen vermehren sich erstaunlich schnell. Eine Kätzin kann pro Jahr bis zu 18 Nachkommen zur Welt bringen. Wäre mein Kater Wuschel nicht kastriert, hätte er theoretisch in den letzten zehn Jahren bis zu 500 Junge zeugen können!
Besonders für verwilderte Katzen-Mamis ist damit viel Elend programmiert. Die Chip-Pflicht ist ein wichtiger Schritt, um das Leid von herrenlosen Büsi zu mildern. Auch wenn es bei uns nicht so sichtbar ist, wie vielerorts im Ausland – für die wohlhabende Schweiz ist das ein Armutszeugnis.
Was wäre ein grosser Haustier-Report, ohne die Kosten für unsere Vierbeiner unter die Lupe zu nehmen. Im Gegensatz zu anderen Branchen kennt der Haustierbedarf keine Krise.
Was wäre ein grosser Haustier-Report, ohne die Kosten für unsere Vierbeiner unter die Lupe zu nehmen. Im Gegensatz zu anderen Branchen kennt der Haustierbedarf keine Krise.