Sensationeller Fund in Sibirien
35'000 Jahre alte Katzen-Mumie hat noch immer ihren Pelz

Russische Forscher entdecken die mumifizierte Leiche eines Säbelzahnkatzen-Jungen aus der späten Eiszeit – mit nahezu perfekt erhaltenem Pelz. Der Urvorfahre der Katzen soll wichtige Erkenntnisse zu bislang ungelösten Fragen liefern.
Publiziert: 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 15:19 Uhr
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Vor rund 35'000 Jahren etwa drei Wochen lang gelebt: Forscher haben in Sibirien einen nahezu perfekt mumifizierten Säbelzahnkatzen-Jungen entdeckt.
Foto: Nature

Auf einen Blick

  • Russische Forscher entdecken mumifizierte Säbelzahnkatzen-Leiche aus der späten Eiszeit
  • Überraschendes Aussehen: Breite Schnauze, kleine Ohren und massiver Hals
  • Pelz der 35'000 Jahre alten Jungtier-Mumie überraschend gut erhalten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Wollmammuts, Riesenfaultiere und Säbelzahnkatzen gehörten zum Leben der frühen Menschen. Warum diese faszinierenden prähistorischen Mega-Kreaturen ausgestorben sind, bleibt ein Rätsel. Ein sensationeller Fund in Sibirien soll nun Licht in diese Fragen bringen: Russische Forscher haben die mumifizierte Leiche eines Säbelzahnkatzen-Jungen aus der späten Eiszeit entdeckt. Wie die Fachzeitschrift «Nature» berichtet, handelt es sich um den ersten Fund dieser Art weltweit.

Säbelzahnkatzen, oft auch Säbelzahntiger genannt, lebten bereits vor über 20 Millionen Jahren. Die grösste und bekannteste Art war mit einer Schulterhöhe von 1,20 Meter und bis zu 400 Kilogramm Gewicht die grösste Raubkatze, die je die Erde bevölkert hat.

Das etwa drei Wochen alte Jungtier der ausgestorbenen Gattung Homotherium wurde im Permafrost am Fluss Badjaricha in Jakutien gefunden. Laut den Wissenschaftlern ist die Mumie rund 35'000 Jahre alt. «Zum ersten Mal in der Geschichte der Paläontologie konnte das Aussehen eines ausgestorbenen Säugetiers ohne moderne Analogien direkt untersucht werden», heisst es in dem Artikel.

Überraschend weiches Fell

Die Forscher waren überrascht von den Unterschieden zu heutigen Grosskatzen: Die Schnauze des Homotherium-Jungen ist breiter, die Ohren kleiner und der Hals deutlich massiver. Auch die Vorderbeine sind länger als bei modernen Löwen oder Tigern.

Das kurze, dicke, dunkelbraune und überraschend weiche Fell deutet auf eine Anpassung an kaltes Klima hin. Besonders auffällig sind die grossen oberen Eckzähne, die schon beim Jungtier gut entwickelt waren. «Offensichtlich ist dieser Unterschied auf die weitere ontogenetische Entwicklung des langen oberen Eckzahns und die Notwendigkeit, ihn mit einer Oberlippe zu bedecken, zurückzuführen», erklären die Wissenschaftler.

Die Untersuchung des Schädels mittels Computertomografie bestätigte die Zuordnung zur Gattung Homotherium. Bisher waren Funde dieser Säbelzahnkatzen aus dem späten Pleistozän in Eurasien sehr selten. Der sibirische Fund liefert nun wichtige neue Erkenntnisse über Aussehen und Anatomie dieser faszinierenden Raubtiere. Die Forscher hoffen, durch weitere Untersuchungen auch mehr über die Lebensweise dieser ausgestorbenen Vorfahren von Wildkatzen zu erfahren.

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