Wer träumt nicht von einer wunderschönen Hochzeit? Ein wichtiger Bestandteil dieser Feste ist das Hochzeitskleid, das beim grossen Auftritt der Braut alle Augen auf sich ziehen soll. Bei der Auswahl zeigt sich, dass auf Altbewährtes Verlass ist. «In diesem Jahr sieht man sehr oft klassische Elemente in den Schnitten von Hochzeitskleidern, beispielsweise einen Herzausschnitt, schulterfreie Modelle oder voluminös ausgestellte Röcke mit grossen Schleppen», verrät Rahel Hess, Inhaberin des Brautmodengeschäfts Hera in Zürich, beim Blick auf die diesjährigen Trends. Nach Spitzen, Verzierungen und Glitzer halte man vergeblich Ausschau. «Alles dreht sich um klare Linien.»
«Schlicht und dramatisch»
Den Stil, der aktuell heiss begehrt ist, wenn es um Brautkleider geht, betitelt Hess gern als «schlicht und dramatisch», wie sie schmunzelnd sagt. «Denn neben den klassischen Elementen zeigt sich für mich ganz klar, dass stark voluminöse Formen angesagt sind, die Stoffe aber ‹schlicht› gehalten werden.» Eindrückliche und schwer wirkende Stoffe, die den Auftritt der Braut sehr herrschaftlich wirken lassen, stehen laut Hess im Fokus. «Oft bestehen die Kleider aus einem einzigen Material. Ganz anders, als es beim romantisch-französischen Stil der Fall ist, wo oft Spitze mit Tüll kombiniert wird.»
Populäre und zeitgemässe Elemente sind laut der Expertin auch Cut-outs, Korsagen oder Carmen-Ausschnitte. «Vor allem, wenn die Kleider dann nur aus einem einzigen Stoff wie Mikado-, Satin-Seide oder Seidencrepe bestehen, wirkt das unglaublich glamourös.»
Wenn es jemand eher verspielt und romantisch mag, dann sind 3D-Applikationen und Blüten ein wunderbarer Trend, den man zurzeit an vielen Modellen findet. Auch hier gilt: «Meistens besteht dann das ganze Kleid aus dem gleichen Stoff, ohne Unterbrüche.»
Seide im Fokus
Bei den Stoffen steche klar eine Hauptfigur heraus: «Mikado-Seide verkörpert den von mir benannten ‹schlicht-dramatischen› Trend besonders gut. Sie ist schwer voluminös, eher steif, nicht fliessend und sieht sehr edel aus.» Meist sehe man Mikado-Seide in klaren und klassischen Schnitten, ohne grossen «Schnickschnack», was sie zusätzlich elegant mache.
Es bleibt im Beige-Bereich
Sprechen wir über Farben, dann ist klar, was vorherrscht. «Wir bleiben beim Alten: Die meisten Kleider sind nach wie vor in Ivory oder Elfenbein gehalten, auch Blush- oder Beige-Töne sind nicht selten.» Andere Farben würden sich laut Hess nicht bemerkbar machen.
Weil die derzeit angesagten Brautkleider nur wenig Details enthalten, seien Schleier hervorragende Accessoires, um den Look zu vervollständigen. «Sie fallen sexy über offene Rückenausschnitte und können mit Blumenapplikationen oder Spitzensäumen ein unglaublicher Hingucker sein», betont die Brautmodengeschäft-Inhaberin. Abnehmbare Puffärmel, grosse Schleifen, geschmückte Haarreifen oder farbige Ohrringe seien weitere Statement-Accessoires, die laut der Expertin zum schlicht gehaltenen Kleid toll aussehen.
Brautkleider-Trends auf einen Blick:
- voluminöse Formen
- klare und schlichte Schnitte ohne viel Schnickschnack
- klassische Elemente wie Herzausschnitt, schulterfrei oder voluminös ausgestellte Röcke mit grossen Schleppen
- schlichte Stoffe (Lieblingsstoff: Mikado-Seide)
- Farben: Ivory, Elfenbein, Blush- oder Beige-Töne
- populäre Elemente: Cut-outs, Korsagen oder Carmen-Ausschnitte
- Schleier als zusätzliches Accessoire
- weitere schicke Accessoires: abnehmbare Puff-Ärmel, grosse Schleifen, geschmückte Haarreifen oder farbige Ohrringe.